[Stücktext]

[13] VATTER.

Jacob lieber gůter freund min

Wie gefelts dir / ich hab dahin /

Meinen sůn geschickt in die welt36

Und im ein sponß zů gemehelt /37

Damit komen aus meiner hand

Das er selbs vertret seinen stand /

Nach meinem verheiß den alten38

Der verheiß sol nit sein gespalten /

Er ist erwachsen die zeit ist hie

Und das ichs auch nit lenger verzie /

Und solts noch einest gelten mü

Solichs wirt uns auch begegnen hie /

Ich sorgs gwiß und eben darum39

Er ist fürwar der weit zů frum /

Wer der weit nit hüchelen kan

Der ist ir ein onwerder man /[13]

Wer steiff bleibt in der warheyt40

Der hat beim gwalt gar selten gleyt /

Und solt es gelten gottes blüt

So stoltz ist der weit übermůt /

Hieroboam der König und bůb41

Bald er mit dem schwert darin schlůg /

Da er seins gwalts abgang besorgt

Richtet er zů der seelen mort /

Warff uff das kalb der abgötterey

Umb das er blib bey seinem gwalt frey /

So kenn ich mein son solcher art

Das er keins wegs die warheit spart /

Er sicht gar nit an die person

Bapst / Keiser / im gilt gleich der man /

Sey König / hirt / Bischoff/ oder Fürst

Nach der warheit in dürst /

Es betreff sein leib oder leben

Dahin thůt all sein gmüt streben /

Er sůcht des leibs / der seelen nutz

Und seh nit an der herren trutz /

Wie möchts dann im wol ergon

Die tyrannen wöllents gar nit hon /

Weder in der straff / noch in der güt

Also bald wütet ir gemüt

On erbarm in des menschen blůt /

Des vermaß sich auch der Nemrot

Hoch uffgestigen wider Got /42

Hets nur sein thurn möcht erlangen /

Er het on zweifel Got gefangen /

Solt es dann mich nit betrüben

Dann bald wirt sich der gwalt üben /43[14]

Mein sůn můs an die marter hin

Dis besoldung wirt sein gwin /

Das nit bleib seins gbeins uff erd

Und das auch dahin verhelffen werd /

Die gotloß blůtdürstig rott

Wirt auch treiben irn grossen spott /

Es sey doch mit verreterey

Wie im doch sey / das er dabey /

Der grecht onverschult fromme

Umb sein leben schantlich komme /

Des wirt die blůtrot haben schon

Preiß / lob / danck / und reichen lon /

Solt es mir nit zů hertzen gon

Das die welt sol so übel ston /

Darumb Jacob gůter fründ mein

Was gůts ratestu mir darein.

JACOB.

Ach / von hertzen hör ich so gern

Dise new zeittung / und newe mer /

Das komen ist die selig stund44

Das darin dein sůn hat begund /

In den willen / und gmahelschafft45

Daran so lang sich hat verhofft /

Das gantz menschlich gschlecht breyt und weit46

Das sie erlebten solche zeit /

Das käm mit seiner sponß dein sůn

So glaubten sie on allen won /

Das inen glück und heil erstän

Bey den fromen glebt so gnem /

Ja sich gehalten bey der welt

Das im an tugent gar nit felt /[15]

Von kind uff bey im nur die leer

In trew / lieb / und götlicher eer /

Wer nur uff in het gůte acht

Darvon nit ein kleinen nutz bracht /

Der geborn blind gewint sein gsicht47

Der stum im groß lob verjycht /

Die geborn krüppel werdent grad

Die todten er wider erquickt hat /48

Gottes krafft in im mechtig rast

Er ist uns ein werder gast /49

Drumb solt im jemands widerston

Ubel wirts dem selbigen ergon /

Uber sie all der ewig mort

Bey der gerechtigkeit hie und dort /

Darumb so hab nur kein bedur

Es were wider alle natur /

Die warheit můs das verjehen

Wo im solt leyds geschehen /

Die natur müste zerbrechen

Wo sie das nit solt rechen /

Darumb laß uns nur frölich sein

Sag mir wer ist die sponß sein.

VATTER.

Des hab ich mich lang besindt

Sie ist des fromen Jocbims kind /50

Hat gelebt nach meinem wunsch

Die sol er hon zů einer sponß.[16]

JACOB.

Des Jochams kind das thöchterlin?

Das ich doch nen das demütlin.

VATTER.

Ir demůt und zucht ist wol bekant

Sie ist billich demůt genant.

JACOB.

Es bedarff gar nit viler wort

Sie ist aller tugent ein hort /51

Darumb hat sie auch Gott aus erkorn

Deinem sůn zům gmahel geborn /

Darumb so laß wir Got walten

Und solt inen frölich halten /

Ein hochzeit mit fründen gůt

Sie werden gwiß all wolgemůt.

VATTER.

Ich sorg es käm ein kleyne sumb52

Und käment wir zů spot darumb /53

Und würd grosser kost verlorn

Wen woltestu hon darzů erkorn?

JACOB.

Wie möcht komen ein kleine schar

Bist doch eins grossen gschlechts fürwar54

Wie solten sein so gar vergessen

Ir sind doch des stammen Jesse.[17]

VATTER.

Ach was sagst / wo nit ist reichtumb55

Der arm gilt nit ein har drumb /56

Mein sůn ist in armůt geborn

Darumb ist es alles verlorn /

Wie immer edel sey der namm

Von alter har unser stamm.

JACOB.

Ich darff eins daruff verwetten

Vil werden komen der gesten /57

Laß doch unser heyl versůchen

So sicht man doch die verflůchten.

VATTER.

So fare hin / thů dein besten fleiß

Wird ich dir geben grossen preiß /58

Wo du bringst die grossen harbey59

Das mal sol zůgericht sein frey.

JACOB.

So wolan ich fare dahin60

Und wil in der sach fleissig sin61.


[18] Im außgehn wirt Jacob finden an einem tisch die drey menner / unnd die verkeuffer bezalen / unnd zů inen sprechen also.


JACOB.

Ir herren all und gůte fründ62

Gott sey lob / das ich euch hie find /

Müst sunst umbgeloffen sein weit

Euch zů laden uff die hochzeit /

So wissent das Jehu begert

Das er von euch werde geert /

Wölt komen uff sein hochzeit fest

Bleibent nit auß / sind sein gest /

Dencken er hat nit gespart sein blůt63

Das er euch zů schůff grosses gůt /

Wo der danck wer bey euch verlorn

Uber euch kam sein grosser zorn /64

Wo ir in nit verehren thetten

Warumb ir harnach würden betten /

Würd ewer bit sein umb sunst

Und gegen euch auß sein sein gunst.

NEMHART.

Gůt gsel ich hab ein acker kaufft

Darumb ist not das ich hin lauff/

Und bsehe wies ein gestalt hab umb in65

Hiemit wil ich entschuldigt sin

Das sag eben dem herren din.[19]

WOLFFHART.

So hab ich kaufft fünff ochsen joch

Die můß ich auch besehen doch /66

Wies umb sie all hab ein gstalt

Hiemit ich die ladung abschalt.

GEITHART.

So hab ich ein weib genummen

Von ir kan ich gar nit kummen /67

Darumb so far nur darvon

Dann ich kan oder mag nit kon.

VATTER.

Jacob bistu wider vorhand

Gelt du bist vergebens außgesandt?

JACOB.

Es ist mir von hertzen leyd

Ich het verschworen tausent eyd.

VATTER.

Jacob / was habent sie zů wort?

Oder hant sie dich auch gehort?

Sind sie karg / faul / oder kranck?

Oder was hindert sie am gang?

Doch so ken ich vor ir böse dück68

Sie sind in dem geyt erstickt.69

JACOB.

Sie warend zwar schmäh gnůg gen mir

Das sie gar nit hetten begir /[20]

Ir keiner ist kranck / das waiß ich wol70

Sie stecken des geytz alle vol /

Doch bracht jeder sein ursach yn

Er müst jetz selbs daheym syn /

Im wer zů gstanden nöttig gschäfft71

Es was ein fauler tant und gäfft /72

Doch bin ich nur bey disen gsin

Die für ander solten fründ sin.73

VATTER.

Sag här wer sind die gesellen

Die so gar nit kommen wöllen.

JACOB.

Hab zů erst gesůcht die reichsten.

VATTER.

Wie sagstu Jacob die reichsten?

Ach du hast des nit gehabt befelch74

Du hast die sach angsehen zů schelch /75

O Jacob / Jacob / nit also

Solst auch gangen sein anderswo.

JACOB.

O herr ich het fürwar vermeynt

Hetten sich der sach bald vereynt /

Dweil aber mirs da gfelet hat

Wißt ich bey den armen kein raht.[21]

VATTER.

Ach Jacob solichs nit gedenck

Wir dörffen gar keyner schenck /

Der arm laßt sich willig finden76

Der reich thůt sich anderst besinnen /

Ist mit vil anfechtung beladen

Mit den Plutonischen gaben /

Darumb sie wenig nach uns fragen

Das inen nit bringe schaden /

Jacob / ich sag dir fürwar

Es steht mißlich umb solche schar /

Ich sorg das mit hauffen die reichen

Werdent schnel von uns abweichen /77

Wolan laß inen ir weiß gleich

Biß sie auch kummen in ir reich /

Da werden sie an uns dencken

Bey irem sponß mit heulen und zencken /

Dabey wöllen wirs lassen ston

Zů unser preütleut hinin gon /

Mit inen rath weiter haben

Was fründ sie doch wöllen laden.

PREÜTGAM.

Petre / Paule gangent harbey

Johannes / und wer unser knecht sey

Und mercken eben wie im sey /

Wir habent Jacob außgesent

Zů laden / der kompt wider beschent /

Die geladen treibent über uns spot

Als werent wir ein arme rot /78

Daruff hat mein vatter und ich

Auch Jacob unser fründ des glich /

Mit einander rath beschlagen[22]

Wen wir wöllen weiter laden /

Johannes nimm hin der sponß brieff

Darin sie sonderlich beriefft /

Etlich junckfrawen außerkorn79

Sind von edler tugent geborn /

Sonst lauffen weit und breyt im land80

Und rasten nit lenger zů hand /81

Jacob wil aber thon das best82

Laden harin wen ir mögt für gest /

Lauffen hin auff alle strassen

Hinder die zeun der massen /

Da ir gmeynlich arm leut finden83

Auch wo irs mögen besinnen /

Arm krüppel stummen und blinden

Aussetzig / Frantzösisch / und was ir finden /

Treibent sie uff und all harein

Sollen mein aller liebsten sein /

Es ist bereyt / das abentmal

Zům kostlichisten überal /84

Thůnt das best sind ir verpflicht

Sind fleissig / versaument nicht.

JOHANNES.

Noch eyns gib uns lauter bscheyd85

Das hie nit entstand zanck und leyd /

Du sagst uns von inhar treiben

Sol aber keyner auß bleiben?

Sollen wir sie harin zwingen

So möcht uns wol misselingen.[23]

PREÜTGAM.

O nit / gar nit / gedenckens nit

Das ir ernden vor dem schnit /

Das treiben hat nit solchen verstandt

Noch mit dem schwert noch mit dem brandt

Ich wil weder blůt noch fleisch

Ich beger nur ein willigen geist /86

Der sich keins wegs zwingen laßt

Er schwingt sich ein freier gast /87

Hat er heut zů mir kein gunst

Vilicht gwint er morn seins hertzen brunst

Das er seins heils nit werd verkürtzt

Lůg ein jeder das er sich selbs nit stürtzt /

Auch ist keyn schedlicher feinde

Dann aus zwang ein gemachter freunde /

Ich wil diser keynen haben

Sollent sich nur bald hinweg traben /

Treibent / und treibent / doch nur mit gůt

Seind des zwingens gantz ongemůt /

Ich wils von euch nit hon kurtzab88

Biß ich selbs richte mit dem stab.

JACOBUS.

Hörent zů ir herrn und gůt fründ

Und was von der kirchen hie sind /

Zů euch all sind wir gesandt

Eüwer lieb zů machen bekandt /

Wie der jüngling so tugentreich

Emanuel nit seins geleich /

Sich so ehrlich vermähelt hat

Daruff sein hochzeit auch betagt /

Uff Dornstag nechst vor Ostern[24]

Wie wolt er so hertzlich gern /

Das euwer keiner in verschmechte

Sonder sein lieb wol betrechte /

Koment uff sein hochzeit ir all

Ja euch zů gůt / und im zů gfall /

Es sey reich / oder arm des gleich

Blind / lam / aussetzig / keyner abweich

Ir secht wie mechtig sey sein gnad

Aussetzig / blind / lam macht er grad /

Das lassent euch zů hertzen gon

Hertzlich frewd solt ir hon /

Macht euch bald hin uff den pfad

Das keyner verliere sein gnad /

Werdent haben ein groß frewden mal

Des gleichen nit ist in der zal /

Darvon erquickt wirt leib und seel

Zů ewiger frewde one feel /

Darumb sind mit ernst daran

Wir müssent weiter uff die ban /

Vil ander mehr zů berüffen

Allde Got wöl euch behüten.


Uff das sollen die Apostel sich zerteylen / in die gassen zů lauffen / und bald wider kommen / und die gest bringen. Und also bald sollen die trometen /sampt anderem seyten spiel / angon. Und sol Petrus alleyn in die kuchin lauffen / die andern Apostel sein uff der vorbruck warten. Und im widerheraus lauffen / sol er zů inen also sprechen.
[25]

PETRUS.

Das were mir ein gůter schimpff

Was wöllen wir haben für glimpff /

Was sind das für groß plagen

Wie ist da so wenig zů nagen /

Nur fünff gersten brötlin zwen visch89

Wie ist das so übel zů gerüst /

Ich glaub schier bey dem eyd90

Das wir werden komen in leyd /

Ich weyß nit wo ich bleiben sol

Oder wohinus ich mich trol.

JOHANNES.

Nit Petre mein / bis nit zů gäch

Bis ich die sach auch besech /

Es were mir ein seltzam ding

Ich künds auch nit selbs achten für ring.


Jetz sol Johannes auch lauffen in die kuchin / und eylends wider herauß / Und also sprechen.


O Petre ich můß verjehen

Das du hast gar recht gesehen /

Aber bleib weich keins wegs ab

Bis der preütgam des ein bericht hab /91

Glaub er waißt der Sachen raht[26]

Wie zů thůn sey in diser that /92

Keyn mangel werden han die gest

Das wil ich glauben starck und vest /

Ists dann nichts das er gethon hat

Da er wasser zů wein gemacht hat.93

PETRUS.

Preütgam / uns hat gar wol gelungen

Es sind uns gar vil gest komen.

Wo wir nur betten speiß und tranck

Das wir nit einlegten ondanck.

PREÜTGAM.

So lůgen was vorhand sey

Eilent und koment wider harbey.

JOHANNES.

Herr es ist also / das sind die mer94

Küchin und keller die sind ler /95

Nur fünff gersten brötlin und zwen visch

Habent wir und nit mehr zů tisch.

PREÜTGAM.

So sind nur frölich und nit mat

Der sach findt man guten raht /

Aber gehn hin und bsehens wol96

Ir werdent finden alles vol

Damit wir werden leben wol.[27]

PETRUS.

Es bedarff warlich keins besehen

Es ist aller erst beschehen.

JOHANNES.

Ich můß Petro zeugnus geben

Dann ich habs auch selb besehen.

PREÜTGAM.

Lůgent noch eins thůt was ich euch sag97

Es würt ligen anders am tag.


Jetzund sollent Johannes und Petrus mit einander in die küchin gehn / und so sie herauß koment / sol Johannes also sprechen.


JOHANNES.

Sehent der großen wunder zů

Wir solten stehn billich zů rů /

Wann diser mensch etwas sagt

Wann er ist die war gottes krafft /98

Drumb lassen uns zů im gar schnel99

Und im sagen da sey keyn fel.

PREÜTGAM.

Was bringt ir yetzund für mer

Sind noch küchin und keller ler?[28]

JOHANNES.

O herr / wir bringen wunder groß

Da ist der vol über die maß.100

PREÜTGAM.

Zeigent mir an wo sind die leut

Die ir mir brachtent uff heut.

PETRUS.

Sie standent an den gassen noch101

Kom mit uns und bseh sie doch.

PREÜTGAM.

Sind mir got wilkum alzemal

Ir fründ meine überal /

Wie standent ir so ferr von dan

Gangen frey harbey uff der ban /

Ich bin nit der man der euch scheucht

Darumb lůgt das keyner abweicht102

AUSSETZIG.

Herr / uns kompt für ein seltzam mer

Das du uns auch ladest daher /

Das wir sollen deine gest sein

Zů der frewd und hochzeit dein

Das verwundert uns nit klein /

Wo ist ye solch güt erhört worden

Das ein sponß sol in hochzeit orden /

Ein solch verschmächt volck laden

Got wöl dich auch begaben

So du unser hertzer wilt laben /[29]

Auch in deiner frewd und hochzeit

Dein gůt sey gelobt ewig weit /

Also komend wir arme schaff

Außgestossen von der welt gmeinschafft /

Ellender volck in der welt nit ist

Wer möcht doch glauben was uns brist /

An gsund / trew / lieb / speiß und tranck

Wir sind der welt ein grosser stanck /

Alle welt unser beywon scheucht

Vom aussatz / frantzosen / und der gleich /103

Darumb gangen wir nit hinzů104

Das wir nit mächten dir unrů /105

In deiner frewd und hochzeit lust

Wir bliben heraus keins wegs sust /

Wir auch nit wirdig sind deins hauß

Darumb bleiben wir stehn herauß /

Wo mit du uns wilt erlaben

Werden wir zům grossen danck haben /

BLIND UND KRÜPPEL.

Hie komen zwen armer man106

Einer ist blind der ander lam

Aber da dein ladung uns fürkam /107

So bald hat es uns bedeucht108

Krafft / und gsicht werent uns erleucht /

Streichen daher in frewden groß

Begeren nur ein suppen bloß /

So sat sind wir mit frewden gespeißt

Gleich obs von himel herab fleüßt /

In frewden groß unser seel lebt[30]

Gottes krafft von dir in uns schwebt /

Bey uns wonen wölle dein gnad

Werden wir gwißlich gsund und grad.

EIN LAME.

Herr wir begeren keynen visch

Auch nit brates von deinem tisch /109

Hetten wir alleyn die brocken /

Die sich von deinem tisch abzocken /

Und welche die hündlin thůnt uffzwecken

Würd unser leib und seel erkecken.

FRANTZOSISCH.

O sponß / O mein herr / deiner eer

Geschieht gnůg / preiß / lob immermer /

Dein güt außsprechen mag kein zung

Gebenedeyt sey dein ursprung /

Daher gebroßlet hat dein zweig

Darvon süsser fleußt dann kein feig

Mit seiner süß der dattel schweig /

Schweig stil aller rebstöck safft

Dein lieb guter wil gibt uns krafft /110

Darvon die seel ir narung hat

In můter leib sie ufferjuckt

Ir geist vor frewden hoch erzuckt /

Ellender volck uff erd nie kam

Tag und nacht grosser schmertz und lam /

Von Frantzosen und faulem stanck

Darumb nit wirdig uff deinen banck /

Erlabet wirt mir mein leben

Wo dein gnad in mir thůt schweben.[31]

PREÜTGAM.

Nit also ir außerwelten

In meinem hertzen die erzelten /

Das aller best mal das nie wart

Wert ir essen uff diser fart /

Ewer danck erfrewet mich alleyn

Das ich mit euch haben wird gmeyn /

Was ich nu gůts immer vermag

Und glauben mir was ich euch sag /

Darumb tretten harbey sind zů rů

Bis ander auch komen herzů.


Under die armen / hat sich oben an tisch gesetzt ein Phariseer / mit eim geistlichen kleyd / und under dem selben ist er bekleidt wie ein Landsknecht / mit harnisch / ein fewrbüchsen / und ein schwert / und under der cappen ein beckel hauben / und sol der preütgam also zů im sprechen.


PREÜTGAM.

Fründ / wie bistu harin komen?111

PHARISEER.

Ich hab mit gewalt harin trungen.

PREÜTGAM.

Wie? mit gewalt / Mir gar nit gfalt /

Wer hat dich oben an gesetzt?[32]

PHARISEER.

Das ich des mals werde wol ergetzt

Hab ich mich selbs daher gesetzt.

PREÜTGAM.

Es steht geschriben / wer sich erhöcht112

Der wirt ernidert und verschmächt /

Es wirt hie keyn untrew gepflegt

Ists dir nur zů thun umb das gschleck /

So bistu mir ein frembder gast

Zeyg was kleyd under dem rock hast.

PHARISEER.

Ich bin bekleydt wie ich hie sitz

Was darffs doch diser fürwitz.

PETRUS.

Nit so stoltz / büt zucht und eer

Dem preütgam unserm her /

Nit also schnapp / Zeuh ab die kapp.


Der Phariseer sol verstumpt sitzen mit geneygtem haupte / so sol Petrus ime die kapp hindersich rucken / so sicht man die beckel hauben.


PETRUS.

Sihe / mein vil lieber herr

Was sind das für newe mer.[33]

PREÜTGAM.

Petre das ist ein wilder bock113

Lůg weiter under seinem rock.114


Und in dem sol Petrus dem Phariseer den rock uff thun / und so er den Phariseer sieht sitzen im harnisch / sol er also sprechen.


PETRUS.

Hilff Got ist das ein hochzeit kleyd

Er wolt gwiß uns zůrichten leyd.

PREÜTGAM.

Bistu das schaff aussen so zart115

Und innen des fressenden wolffs art.116

PETRUS.

Meister sol ich darin schlahen?117

PREÜTGAM.

Neyn Petre du solt nit gahen.

Solt im nit letzen ein ohr

Stossen hinaus den grossen thor /

Im ist sein krafft und geyst verstumpt

Bis er hinaus für das thor kumpt /

Da wirt er hon sein rechten lon

Hie wöllen wir frid und frewd hon /[34]

Sein so vil gar böse tück

Gehörent in des teüffels strick.118

PETRUS.

Koment har Johannes und Jacob

Helfft hinauß stossen disen bock.


Item so er gestossen wirt für das thor / so ersicht er den teüffel dort ston / und wirfft von im sein geistlich kleyd / und spricht also.


PHARISEER.

Wie? teüffel bistu hie?

Du fälst du kompst zů frü /

Bocks krafft sechst noch so ungehür

Ich schlah dich biß in helsch für /

Ich laß mich nit also fressen

Weystu nit so frevel bin ich vermessen /

Ich hab rumort / an mengem ort /

Und geschlagen darein perfort /

Es darff nur nit viler wort /

Mein vatter ist mir entrunnen

Gelt hab ich uff in genummen /

Ich hab land und leut zerschlissen

Das kind aus můter leib gerissen /

Niemants mir zůlieb / niemants so gůt

Ich erwürgt in mit frischem můt /

Kurtz darvon ich hab gebrent und gemort

Grewlicher mann ist nie erhort /

Můß es dann mit dir auch sein[35]

Ich schlah bocks wunden darein /

Das helff mir Got / in diser not.

TEÜFFEL.

Was thůstu hie vil schwetzen

Hab deiner that gar nit vergessen /

In meinem kerff holtz standent sie all

Das sag ich dir ein grosse zal /

Was treibstu doch hie für ein spot

Hastu dann ein andern got?

Dann mich so lang angerüfft

Wann ich dir nur gelt zů schüff /119

Wer ich dir ein lieber herr

Hab mich des geflissen gar seer /

Und mich gar hefftig umgethon

Bis ich dir erschůff gůten lon /

Bey König / Fürsten / und herren

Volgten trewlich meiner leren /

Woltest mich jetzund daran tratzen

Komm her wir wöln einander kratzen.


Uff das sol der Phariseer sein ober kleid bald von im abwerffen / und bloß bleiben stehn in seinem harnisch / und Landsknechtischen kleyd / sein feürbüchsen herfür zucken / und uff den Teüffel abschiessen. In dem sol der Teüffel bleiben stehn /und gegen im die zeen blecken / und sein spotten /Und so der schuß verbracht ist / sol der Phariseer oder Landsknecht / die büchsen von ihm[36] werffen /und in sein schwerdt fallen / und sollent sie beyd mit einander treffen / Und die andern Teüffel auch zůlauffen / und den Phariseer hinreissen in die helle. Und sol einer mit einem grewselichen oder scheußlichen horn vorblasen / und ein kübel oder kessel für ein tromme schlahen.

Item jetz komment die zwen König / Julianus und Traianus mit irem zeug / und fürent mit inen vil gefangner leut.


PETRUS.

Wer klopfft hie so frevenlich an?

JULIANUS.

Thů uff / wir sind auch uff der ban.

PETRUS.

Ir gsellen wo kompt ir daher?

Was sind das für neüwe mer?

Fürent ir mörder oder dieb?

Kompt ir also das wer uns nit lieb /

Bedeut das onfrid / oder gleyd

Des gebt uns ein waren bscheyd?

JULIANUS.

Es ist im land breyt und weit

Erschollen /das dein herr ein hochzeit /

Hab betagt / Darzů geladt /[37]

Die gantz welt / Keyn außgestelt /120

Kostlich darzů das mal bereyt

Wer darzů nit kompt dem werts leyd /

Es sey ongehort zů dheyner zeit

So kostlich der gleichen hochzeit /121

In allen mechtigen Königreich

Nie gewesen der frewden gleich /

Sol frey sein / und keyner gedenck

Das er ein heller darzů schenck /

Also koment wir auch daher

Deinem herren zů lob und eer /

Der gfangen halb sind wir bereyt

Deim herrn zů geben gůten bscheydt /

Das soltu portner im sagen

Und das wir auch sind geladen.

PETRUS.

Herr / uns sind komen aber gäst

Die begeren rin hart und vest.

PREÜTGAM.

Wo har / und wer mögent sie sein?

Gang hin frag / und laß harein.

PETRUS.

Herr / sie gehörent freilich nit harein.

PREÜTGAM.

Das wer wol ein wunder groß

Das sie nit selten sein unsers gnoß /

Wie halten sich die geschienten

Das soltu mich berichten.[38]

PETRUS.

Herr sie koment solcher gstalt

Als ob sie harin wöllen mit gwalt /

Mit harnisch und spiessen zů ross

Und sind vil gfangner leut ir dross /

Fürent sie wie mörder und dieb

Das ist on zweifel dir nit lieb.

PREÜTGAM.

Hats die gestalt / so hast im thon recht

Gang frag sie was doch ir gefecht.

PETRUS.

Ich hab den preütgam befragt

Hört eben was er euch sagt /

Wölt ir harin uff die hochzeit

Und euch halten wie hochzeit leüt /

So zeygent uns an / was es bedeut122

Das ir fürent gefangen leut /

Nichts anders dann frewd / gůter můt

Mit allen seinen freunden gůt /

Darumb dem preütgam gar nit gfalt

Das ir koment in solcher gstalt /

Darumb machent euch nur bald darvon

Der preütgam wils also nit hon.

JULIANUS.

Portner höre uns eben zů123

Oder wir standent nit zů rů /

Ir sollent uns nit betriegen

So wöllen wirs auch nit erliegen /[39]

Das Mandat hat außgeschriben

Man sol mit gwalt inhar triben /124

Alle die da selbs nit wöllen

Stiessen wir uff dise gsellen /125

Sagt inen deins herren gebot

Darüber tribent sie iren spot

Des sind sie kommen in dise not /

Das hat uns nit kleyn verdrossen

Darumb můstent sie mit uns drossen /

Zů gefallen deinem herrn

Gang bald hin thůs im erklern.

PETRUS.

Das mandat würt keyns wegs bringen

Das man solle mit gwalt zwingen /

Uff die hochzeit die geladen leüt

Ist von des preütgams meinung weit.

JULIANUS.

Portner / wir sagen dir die warheyt

Brings deim herren für bereyt.

PETRUS.

Wer sol sich underschriben hon

In dem mandat so wil ich gon /

Und dem preütgam das sagen an

Und widerkomen so bald ich kan.

JULIANUS.

Der schreiber hat sich Lucas genent126

Seins namens sich gar nit beschempt.[40]

PETRUS.

Herr / die reüters rott bericht mich

Lucas der underschreib sich /

Man sol nötigen deine gest

Uff die hochzeit on alle rest.

PREÜTGAM.

Lucas wie dem / was sagstu hie?

Das hab ich dir befolhen nie.

LUCAS.

Herr / sie freflent / thůnt mir gwalt

Mein schrifft keins wegs vergwaltig inhalt.

PREÜTGAM.

Du hetst meins willens nit gethon

Gang hin enschuldig mich gar schon.

LUCAS.

Sind got wilkum / ir gest so frembd

Ir hand den portner zům preütgam gsend /

Im ansagen lassen mit bit

Eüch einzůlassen uff die hochzeit /

Als gůt freünd uffs preütgams mal

Das keins wegs sein mag uff dis mal /

Ir kompt nit in freüntlicher gestalt

Sonder als wolten ir rin mit gwalt /

Und fürent mit eüch gefangen leüt

Das verfügt sich zů keyner preüt.

Da allein lieb und frewd sein sol127

Und gar nit eyns onfridens grol /128

Ir kompt mit harnisch und spiessen129[41]

Solts nit den preütgam verdriessen /

Zeygt an was das alles bedeut

Oder trollent euch hindan weit.

JULIANUS.

Samer bocks marter und wunden

Das wir nie werent her komen /

Hör zů / sih uns nit an für kind

Oder als ob wir werent blind /

Deins herrn mandat hat verwalt

Das wir komen solcher gstalt /

Und lautet das man zwingen söl

Wer selbs nit willig harin wöl /

Des underschreibt sich mit seiner handt

Welcher sich Lucas hat genant.

LUCAS.

Sagents nit / bedencken euch recht

Dann Lucas würde damit geschmecht /

Würd drumb nemen seinen lon

Das er so frevenlich het gethon

Wider seins herren wil und befelch

Ir sehent die sach an zů schelch /

Solt mirs nit hon für übel

Es steht nit in unser bibel.

JULIANUS.

Keyner sol uns des falsch zeihen

Wöllent das mit der schrifft bezeugen /

Ee wir weiten zů lugner ston

Wolten keyn har uff dem kopff hon /

Solt die schrifft sein erlogen

Wird wir also sein betrogen /

Des möchten wir gar nit lachen

Dein herr möcht wol rumor machen.[42]

MATHIAS.

Ir gsellen sind nit zů gäch

Das nit mort dardurch geschech /

Vernemend vor der sachen ein grund

Es wirt haben ein andern fund /

Ubereilent niemands mit gwalt130

Wer weyßt wo hinaus das loß falt /

Vil heulent in der hellischen pfůl

Die geherschet hand uff hohem stůl /131

Hand getriben iren hochmůt

Jetz brennend sie in helscher glůt /

Hand gmacht arm witwen und weysen

Jetzund müssen sie auch reysen /

Und stürmen an der helschen port

Die Gott verflůcht hat ewig dort /

Heulent / blerrent in jamers qual

Ir schmertz hat weder end noch zal /132

Damit inen vergolten werd

Gleicher maß / damit sie uff erd /133

Ander leuten hond yngeschenckt

Darumb hat Got sie auch ertrenckt /134

In der ewigen hellischen pfůl

Da Sathan herschet uff seinem stůl /

Bsolt sie dort mit ewiger pein135

Die hie wolten groß herren sein

Doch darbey des teuffels knecht gar fein /

Und abgesagt feind gottes

Jetz seind sie des teüffels spottes /

Gottes zorn grösser nie geschach[43]

Dann des onschuldigen blůtes rach /136

Sihe der köng Sennaherib137

Ward todt erstochen durch sein ripp /138

Vorm altar mit seim eygen schwert

Sihe da ward gottes räch bewert /139

Ward von sein zweyen sůnen getödt

Der vatter / sie warent des genöt /

Durch gottes geschafft und gebot

Er het gemacht vil armer rot.

Machend euch mit Got zů freünd /

Der so gern wolt sein eüwer freünd /

Wölt ir so wert ir ein werder gast

Halten nur růw ein kleine rast

Was der sponß außgeschriben hat

Das wirt von im trewlich erstat /

Ir berümbt euch der schrifft140

Steht sie also / so ist sie vergifft /

Doch bringent har / wie ists verbriefft

Da mit ir sollen sein fürberüfft /

Ob das stand in solcher gstalt

Das man zwingen sol mit gwalt

Die leüt uff die hochzeit harin

Es wirt haben ein andern schein.

JULIANUS.

Wie? solten wirs erliegen

Wirst den brieff nit anders biegen /141

Auch ist der brieff jetz nit Vorhand

Ich setz dir mein glauben zů pfand.[44]

LUCAS.

Der glaub wirt jetz so bald versetzt142

Das ich damit nit bin ergetzt.

JULIANUS.

Das dich bocks mag wunden sehend

Das dich gottes rah straff und blend /

Wafür hastu mich gesehen an

Ich bins / der die warheit sagen kan /

Und was geht doch dich die sach an

Bistu Lucas der selbig man.

LUCAS.

Ich kan darzů gar nit lachen

Mich trifft gar hart die sachen /

Ich bin ja der selb Lucas genant

Uff den triben wirt diser tant /

Ich stand aber hie / und widerrieff

Ich hab nit geschriben solch brieff /

Ab disem falschen brieff ich mich belag

Von deiner person ich gar nit sag.

JULIANUS.

Krotz lufft das laß dir gůt sein

Oder ich schlüg mit der faust drein.

LUCAS.

Lieber was darffs doch dises trutz

Ab dem ladbrieff hab ich ein stutz /

Von deiner person ich gar nit sag

Ligt leyder offenbar am tag

Und ist in der welt grosse klag /[45]

Liegen / triegen / ist jetz die best schantz143

Damit die welt treibt ir finantz /

Darumb keins wegs zů vil vertraw144

Das dich harnach nit treff die raw /

David zů guter war uns sagt145

Das alle welt sey lugenhafft /

Hieremias der groß Prophet146

Auch uff diser ban einher geht /147

Und den menschen vermaledeyt

Der dem menschen sein glauben geyt /

Darumb so ligt mir die sach so nah an

Das ich darvon gar nit ston kan /

Biß ich den brieff auch hab besehen

Der brieff sticht gar weit darneben /

Ich hab vil ladbrieff geschriben

Man möcht sie anders schiben /

Daruff verwet ich meinen leib

Got geb was ein ander schreib /

Darumb laß ab von deinem boch

Dein brieff wirt hon gwiß ein loch.

JULIANUS.

Pfaff / reych har und liß den brieff

Und mit lauter stim in außrieff.

PFAFF.

Ich Emanuel von Nazareth thů kundt

menglichen mit disem brieff / das ich betagt

hab uff Dornstag nechst künfftig vor

Ostern / ein frey gast hochzeit zů halten. Hab[46]

hieruff außgesandt uff gassen und strassen

die aller liebsten und vertrewten diener

mein / mit ernstlichem befelch / menglichen /

und niemands außgeschlossen / zů laden /

das ein jeder komme / so lieb ime unser

freündtschafft sey / Und wer darzů nit

willig sey / den selben sollen sie harin nötigen /

zwingen und treiben / Daran thůnt

sie mir mein groß wolgefallens. Datum

Mitwochs nechst vor Ostern. Anno.

M.D.XL.

JULIANUS.

Was sagstu nun hie zů geselschafft?

Jetz hörstu / wo die sach hafft /

Das nötten / zwingen steht in dem brieff

Darumb gedenck und widerrüff /

Und bken / das im brieff hast geschriben

Mit gwalt sol man harin triben.

LUCAS.

Das wird ich keyns wegs verjehen

Ich wil die schafft selbs besehen.

JULIANUS.

Du darffst des brieffs gar nicht

Hörstu nit / dein hand selbs das verjycht.

LUCAS.

Brieff hin / brieff her / wirt nimmer sein

Das geschriben hab die hand mein /

Weiten ir mir den brieff zucken

Hört man wol / das sich müste bucken /

Die warheit hinder die thür[47]

Das sie nimmer käme herfür /

Wie der übeltheter art ist

So inen an der warheit brist /

Ja du sagst von widerrieffen

Wirt sich anderst verbrieffen /

Ich bit umb ein laubnus zů gon

Mit dem brieff / in anzeygen schon /

Dem preütgam / was er darzů sag

Gwiß wirt er hon darab auch sein klag /

Und wil bringen mein zeugnus gůt

Das man mir fälschlich und onrecht thůt.

TRAIANUS.

Juliane hör mir auch zů

Darff des haders nicht / stand zů rů /

Das der Lucas von dir begert

Des wirt er auch billich gewert /

Oder ich sag darzů / wie er

Wirsts verantworten mit keyner eer /

Darumb Pfaff mir den brieff reych

Das nit über uns gang ein gspey.

Luca / nim den brieff far hin

Und zeyge den dem herren din /

Und bring der sachen gůten grund

Ob dein herr hab darin begund

Das man seine gest mit gwalt

Harin zwingen sol jung und alt.

LUCAS.

Des gib ich dir Tragian lob

Das ghalten hast so fleissig darob /

Habent ein kleyne zeit gedult

Ich gwiß bringen wil mein onschuld.


[48] Item / jetz fart Lucas dahin mit dem brieff zum preütgam / und spricht also.


LUCAS.

Herr / ich bring dir den ladbrieff hie

Hab in außbracht mit grosser mü /

Und bit bsihe den mit fleiß

Ob er meiner hand schrifft beweiß.

PREÜTGAM.

Lucas / was bringstu uns für mer?

Ist nie gwesen unser beger

Das man mit gwalt rin sol treiben

Wer nit wil / mag daussen bleiben /

Wer nit hat auß seinem hertzen můt

Zů mir sein lieb / und willen gůt /

Den laßt faren sein straß dahin148

Wirt im selbst sein die gröste pin /

Es wirt komen warlich die zeit

O ein finsters chaos so weit /

Zwischen mir und im keyn pfad

Daruff er komen mög zů gnad /149

Da wirt sich erheben ein grosse klag

Von hunger / durst und ander plag /150

O möchten sie sich erlaben

Von den minsten meiner gaben /

So trutz das sie mit einem drit

Mir komen under meine hüt /

Darumb Lucas bis wol gemůt

Wil dir geben zeugnus gůt[49]

Das diser brieff in unserm můt /

Nie gedacht ist / noch du geschriben

Hand damit irn můtwil getriben /

Sihe / ich zerreiß mit meiner hand

Den brieff zů stück inen zů schand /

Paulus solt nemen dise stück

Vertrit den Lucas uff ire dück /

Ir andern zwölff gute fründ myn

Hebt euch uff / farent auch dahyn /

Mit Luca / gebt im zeugnus vest

Lassent nit harin dise gest /

Paule thů die verantwort

Und gebeut inen von der port.

PAULUS.

O ir herrn / und al hie zů huff

Schweigen / mercken eben uff /151

Wie jetz die welt lebt und strebt

Gar wenig tugent an ir klebt /

Die welt so voller böser dück152

Was solt sein uff erd für glück?

Vertraw / und lieb sind worden taub153

Wo wirt doch gefunden glaub?

Solts nur sein umb ein filtzhůt

Dannocht keyner dem andern so gůt /

Im borgen wolt oder vertraut

Er hab dann darumb ein bocks haut /

Verbriefft / und daran der sigel

Hilfft nit wie grimm doch die Bibel /

Hilfft auch nit das götlich gebot

Man treibt darüber jauff und spot /[50]

Man ist so klůg / man renckt und klengt

Bis brieff und sigel werdent beschendt /

Und obs Got selbs het geschriben

Thůts doch die welt anderst schiben /

Vil gwurris gwerris machen

Welt kinder durch die faust lachen /

Die welt ist vol hinder list

Darumb ir so gar nicht brist /

Die warheit můß sein erlogen

Ja gottes wort auch gebogen /

Darwider tag und nacht gedicht154

Bis zům eygen nutz wirt verpflicht.

Hört zů ir all so wunder groß

Wie wol des Emanuels gnoß /

Des preütgams / seins gleichen nit uff erd

Wie falsch brieff uff in erdicht werd /

Was glaub solt sein in der welt

So trew / lieb und glaub so gar felt /

Das onerlogen nit sein mag

Des tugent so klar ligt am tag /

Das er keyn tag / keyn nacht hat gerůt

Er hat verrört sein schweiß und blůt /

Bis er der welt hat zů gerüst

Nie erhört des gleichen mal zů tisch /

Da ist auß lauter lieb gesetzt

Wo mit menschen gmüt ergetzt /

Von speiß und tranck von allem wunsch

Aus gantzer trew und lieb umb sunst /

Nur das keyner bring seins hertzen stanck

Da keyn lieb ist / sonder ondanck /

Der ist des hertzens grosser stanck /

Darzů außgesant sein schrifften

Im freüntschafft damit zů stifften /[51]

Und allein sie darumb berüfft

Versigelt und gantz wol verbriefft /

Wer ein willig hertz zů im hab

Der bringe die aller beste gab /

Also bald hat sich geflickt

Der teüffel gebraucht seine tück /

Auch ladbrieff in die welt geschickt

In des preütgams namen gedrückt /

Wer nit gern uff sein hochzeit kumb /

Den sol man zwingen darumb /

Mit dem schwert oder brand

Das hab Lucas mit seiner hand

Außgeschriben in alle land /

Damit gestifft jamer und not

O vil fromen den bittern tod /

Das aber Lucas keins wegs bekent

Das in seiner schrift sey genent /

Noch tringen noch zwingen solch wort

O gsellen / das nit gschehe mort /

Und der gůt waitz nit geropfft werd

Auch mit dem unkraut aus der erd /155

Ee dann käme die rechte ern

Das wil Gott nit hon unser herr

Der uns auch hat geschickt

Zů erfaren / wer doch hab erdicht /

Den falschen brieff uff Lucam

Der gleichen auch uff den preütgam /

Julian du treibst grossen boch

Mit dem brieff / sihe wie ein loch /

Der preütgam hindurch gestochen

Damit den Lucam gerochen /

Und damit offenbar bezeugt

Das diser brieff uff Lucam leugt /[52]

Darumb packt dich nur hin dein straß

Dann da wirt fürwar kein einlaß.

JULIANUS.

Oho / gilt es brieff zerreissen

Kan mich des auch wol befleissen /

Noch dannocht gar meisterlich trifft

Den Lucam fürwar dise schrifft.

PAULUS.

Wolan / und damit zům end

Sihe / der zeugen genůg hie stend /

Das in disem brieff gar nit stand

Nit ein bůchstab von Lucas hand /

Diser brieff ist fürwar gepflantzt

Aus des teüffels list und finantz /

In keinem ladbrieff steht der zwang /

Es sol sein ein freyer zůgang /

Ir zwölff sind auch all außgesendt156

In allen landen umbgerendt /157

Uff die hochzeit gest zů laden

Die warheit sollen ir sagen /158

Mit was bescheyd euch befolen sey

Ob mit tringen zwingen / auch darbey

Ob diser brieff Lucas schrifft sey /

Ir solt niemands betauben

Solt sagen bey meer glauben /

Petre fahe die sach zů erst an

Bericht der warheit disen man.[53]

PETRUS.

Paule ich gib dir das primat

Der sponß dir das befolhen hat.

PAULUS.

Julian / so merck wie im sey

Bey dem glauben die warheyt frey /

On allen anstoß ich dir sag

Ich bin geloffen manchen tag /

Hin und her im land breyt und weit159

Auch geladen uff die hochzeit /

In Macedonia und Corintha

Thessalia und Achaia /

Von den Hebreern / Zů den Ephesern

Durch Greciam / und Illyricam /160

Die hab ich durch geloffen all

Der land und stätt sind one zal /

Vil not erlitten biß ich kam

Und zů letst erlangt die statt Rom /161

Hab uff gebracht ein grosses gsind

Dem preütgam zů gest und fründ /

Und gar keyns zwingens nie gedacht

Bsonder sie freüntlich harzů bracht /

Und mit der gůt harin gelockt

Mit süsser milch und on gedrotzt /162

Doch ist war / da ich gen Rom kam

Bald der Keyser Nero das vernam /

Des gleich Detius / Severus

Gallus / Aurelius / Diocletianus /

Anthonius / Traytianus /

Das zů mir fil ein grosser huff[54]

Da fing bey inen an grosser schnuff /

Wolten keyns wegs darin hellen

Ir gmüt thet sich hoch uff schwellen /

Und ward daraus anderst nicht

Dann straff und blütsturm angricht /

Das man uff den gassen wůt

In sovil der geladen blůt /

Nit aber uff die hochzeit zů zwingen

Sonder nur darvon zů tringen /

Kurtzab keyn ladbrieff haltet inn

Zů zwingen die gäst harin /

Auch ist diser brieff nit Lucas schrifft

Fälschlich ist es uff in erdicht /

Drumb Julian biß behůt

Stand ab von deinem übermůt

Oder es thůt dir nimmer gůt /

Höre aber auch meine gesellen

Was die selben sagen wöllen.

Johannes fahe an zů sagen

In was gstalt hastu geladen /

Du bist dem preütgam im sinne

Sein aller liebster fründe.163

JOHANNES.

Ich bin geloffen durch Pathmos164

Durch Asiam und Ephesos /

Geladen mit freüntlichem gesprech

Sitlich gehandelt / und nit gäch /

Damit die recht maß troffen

Ein groß volck zů mir geloffen /

Von mir ist gewesen der zwang fern

Keyns wegs die meinung unsers herrn /[55]

Der brieff uff Lucam verfälscht ist

Keyn zwang bey im gefunden ist.

PAULUS.

Thomas du hast ein grossen preiß

Bist geloffen mit gantzem fleiß /

Durch alle wüste in die land

Wie hastus genomen an die hand?

THOMAS.

Ich bin geloffen der welt ein end

Auch erlitten vil groß ellend /

Durch Meder in Persiam

Durch die Parther in Arabiam /

Des gleichen auch durch Agoream

Zů letst in das ferr Indiam /

Da můst es nur sein mit der gůt

O ein ungeheur volck mit der wüt /

Ich zog darin nit gern darumb /

Der herr wolts aber haben kurtzumb /

So hab ich doch bracht harumb

Das aller mechtigst Keyserthumb /

Dem preütgam zů grosser kuntschafft

Mit dem zwang het ich nichts geschafft /

Bey disem ongeheuren volck

Hetten sonst gwiß gar nit gevolckt /

Der brieff thůt uff Lucam liegen

Die welt damit zů betrieben.

PAULUS.

Petre / dir ist gar hoch vertraut

Wenn laden soltest dem sponß zůr braut /

Sag an und fare her uff der ban

Wie du die sach hast griffen an.[56]

PETRUS.

Durch vil land binn ich gestrichen165

Pontum / Bithiniam des gleichen /

Gallaciam / Cappadociam /

Asiam / und Antiocchiam /166

Hab ich Bischoffs ampt besessen

Hab mich so freflich nie vermessen /

Mit gewalt zwingen harin die leut

Dem herren uff sein hochzeit /

Es darff nur keiner zeugnus mer

Darumb stand nur ab weiters zů hör /

Wir warent so hart nit verbeynt

Hetten uns der sach bald vereynt /

Mit des preütgams befelch und wil

Wir solten stehn des zwingens stil /167

Wo einer käm in stat oder hauß168

Das er bald tret wider herauß /

Wo nit wer ein gůter will

Wir solten stehn des zwingens still /

Und solten stebern unsere schüch

Hindersich über sie zů eynem flůch /

Was darffs weiter müh kurtz darvon

Welcher mein sag wil lassen ston /

Der heb uff sein rechte hand

Mit mir / das der brieff kom zů schand.

THADEUS.

Petre gah nit / halt ein kleyn still

Mein zeugnus gůt ich geben will /

In Ponto hab ich mich geübt /

Aber alleyn mit meiner gůt /[57]

Ein grosser hauff mit mir gangen

Das land Mesopotanien /

Das hat die gotlosen verdrossen

Das ich hab mein schweiß vergossen /

Wie wolts dan uns sein ergangen

Hetten wir des gwalts understanden /

Darumb ist diser brieff ein tand /

Pfuch der ewigen grossen schand.

MATHIAS.

Der gleichen ich von Judea klag

Da erlitt ich grosse plag /

Nit das ich den leuten thet zwang

Freüntlich was mein end und anfang

Der brieff fälschlich dem Luca thůt

Wil das erstatten mit meinem blůt /

Darumb so heb ich uff mein hand

Mit euch allen dem brieff zůr schand.

PAULUS.

Wolan / das were ye einest gnůg

Nun hebt uff die hand mit gůtem fůg /

Julian sih zů deinem boch

Wie dein brieff hat gewunnen ein loch /

Mit dem eyd sind sie all vereynt

Darumb bis nit so hert verbeynt /

Und stand ab von deinem tratz

Wöllen halten ein disputatz /

Woher dem Pfaffen der brieff komb

Matthee frage in darumb.

MATTHEUS.

Pfaff / woher kompst mit disem brieff?

Wer hat sich verwatten so tieff?[58]

Hörst nun wol der brieff ist vergifft

Gar fälschlich uff Lucam erdicht /

Bey meinem eyd ich zeugnus gib

Das ich zům meisten ladbrieff schrib /

Des zwingens gar nit hab gedacht

Alleyn ist darinnen gemacht /

Man sol nur darinnen berieffen

Das mag sich zů keinem zwingen schieben /

Wie aber mein Pfaff dem allen

Woher kompt der brieff/ thů uns kallen?

PFAFF.

Ich weyß selbs nit gar wol woher

Er kam mir zů für newe meer /

Der brieff hat mich selbs verdrossen

Hab in geschätzt für faul bossen /

Würde ein Faßnacht spiel darauß

Wie uff ein zeit geschah ein strauß /

Zů Rom / da Romulus aus schrib

Gen Sabin / da manch schönes weib /

Auch von jungkfrawen des gleich

Und was nur was von schöne reich /

Auch den nachpurn in dem land

Romulus sein botschafft aus sandt /

Er het zů gericht Ritterspil

Damit zů treiben schöne kurtzwil /

Darzů bereyt ein banckent hier

Nach allem lust und begier /

Das sie kämen im zů fründschafft

Hett inen zů lieb solchs verschafft /

Er verlaicht sie mit süssen worten

Das gen Rom furn von mengen orten /

Erber frawen und frome kind

Hör zů dem vil bösen gschwind /[59]

In vertraw kamen sie gen Rom

Das Ritterspil ein anfang nam /

Und da am besten was der schertz

O mort / was erlitt manch from hertz /

Die Römer machten ein rumor

Schlůgent sie hinauß für das thor /

Die männer ire gäst mit gwalt

Aber was schön was und wolgestalt /

Von frawen und töchtern fyn

Rissent die Römer alle dahyn /

Můstent sein ir hauß metzen

Wer het das mögen schetzen /

Das die Römer hetten geraicht

Ir nachpur so schantlich verlaicht /

Darumb geschach lang hernach

Vil jamers und mort zůr rach /

Das stifften sie mit falschem list

Solt sein ein Ritterspil zůgerüst /

Den nachburn zů früntschafft und lieb /

Sie warent mörder / mer dann dieb.

So bald ich eüwer ladbrieff hort

Da vil mir yn solch Römisch mort /

Sorgt eüwer hochzeit wer zů gerüst

Auch mit solchem hinderlist /

Dann es ist ye auß der weiß

Das einer mit gwalt zů im reiß /

Uff sein hochzeit der nit will

Da vil mir in kopff ein grill /

Wolt uff die hochzeit nit kommen

Hand mich also her getrungen

Gefangen und gebunden.

MATTHEUS.

Pfaff hast recht / hats die gestalt

Man wirt niemands zwingen mit gwalt /[60]

Zů komen uff unser hochzeit

Wer nit wil / der pack sich nur weit /

Es ist nie erhört in der welt

Das einer uff sein hochzeit wölt /

Die onwilligen leut zwingen

Den mißbrauch wirt nit uffbringen /

Unser sponß / oder der erst sein

Zwingen uff sein hochzeit harein.

SERGIUS.

Dein preütgam wer zwar nit der erst

Der gebotten het mit dem ernst /

Das man solte zwingen die leüt

Das sie kemen uff die hochzeit /

Es were mit dem strick oder schwerdt

Das uns die götlich schlifft bewert.

MATTHEUS.

Die schrifft hab ich nit gelesen

Wer ist diser preütgam gewesen?

SERGIUS.

So bistu gwiß ein schlechter christ

Wo du des noch nit bericht bist /169

Christus ist der selb preütgam

Der sein gäst wil gezwungen han /

Zů seinem außgerüfften mal

Wer nit willig wöl in die zal

Die sol man zwingen überal.

MATTHEUS.

Wo her komstu mit disem gefert?

Von Christo ist es nie erhört.[61]

SERGIUS.

Wie darffstu das widerkeiben

Lucas thůt das warlich beschreiben /

In dem vierzehenden capitel170

Wie darffstu den kopff darab schittel.171

MATTHEUS.

Solt es also stehn nit ein meyt

Lůg das du nit betriegest die leüt

Umb ir leben uff diser hochzeyt /

Lůg das nit versaltzest das kraut

Es gilt nit alleyn die haut /

Es gilt jedem sein leib und seel

Und daran wirt sein gar kein feel /

Wie du das capitel list

So wenig hat der Evangelist

Geschriben / wie hie diser Lucas

Wirff umb das blat / liß das bas.

SERGIUS.

Wirst mir das nimmer reden auß

Gedenck es wirt kein anders drauß.

MARCUS.

Matthee erlaub mir ein kleyns

Ir werdent der sach also nit eyns.

MATTHEUS.

Marce du hast auch geschriben

Vil lad brieff wie man sol triben /

Die gäst Christi uff sein hochzeit

Von allen landen breyt und weit /[62]

Darumb so hastu des gůten gewalt

Sag auch wie es hab ein gestalt.

MARCUS.

Sergi du bist fürwar zů zenckest

So aber Christum fürwendest /

So liß uns eigentlich die wort

Wie es stand an dem selben ort.

SERGIUS.

Hab das Evangeli nit hie

Es bedarff keyner mü

Die sach ligt lauter am tag

Hettest noch eynest ab uns klag.

MARCUS.

Wann ir gsellen schafft sollen zeygen an

So wil es nimmer uff die ban.

PFAFF.

Lieber brüder Sergi schweig stil

Ich dir hie meisterlich helffen wil /

Das wir nit werden beschent

Hie hab ich das Testament /

Stecken in meinem bůsem schon

Das zů lesen wil ich nit abston /

Darumb hörent zů alle welt

Wies Evangelium sey gestelt /

Würt triben damit gar keyn mort

Lautet also von wort zů wort.


[63] Item jetz sol der Pfaff lesen das xiiij. capitel im Luca / und sol anfahen zů lesen / Und der herr

sprach zu dem knecht / cc. und so bald verlesen würt / Und nötige sie harin / also bald sol Julianus sprechen.


JULIANUS.

Das dich schlah krotz tunder und plitz

Wann sind wir gnůg mit eüwer witz /

Genärt und darzů getaubt

Der ist kein Christ der das nit glaubt.

MARCUS.

Lieber Julian biß zů rů

Biß ich nur ein kleyn gsprech thů /

Mein Pfaff hör / habs nit für ongůt

Die schrifft ist anders vermůt /

Du list hie das wörtlin nötigen

Und wilt damit befestigen /

Wie Christus damit begert

Das man sol mit brand oder schwert /

Das volck nöten uff sein hochzeit

O ir gsellen ir felent weit /

Fürwar fälschlich vertolmetscht ist

Das wort nötigen zů diser frist.

JULIANUS.

Da schlug wol der teüffel drein

Můs dann eüch alles verfälschet sein

MARCUS.

Ich sag auch es wer nit fein /

Wolan Pfaff des Latins bistu bericht

Sag bey deins pristerlich ampts pflicht /[64]

Wie nötigen stand im Latin

Koment wir uff die sach gar fin.

PFAFF.

Wie solt es stehn / es steht compelle /

MARCUS.

Wie steht es compelle?

PFAFF.

Ja es steht compelle.

MARCUS.

Hey was darffs dann ewers bellens

Wirt anders klingen die schelle /

Compelle hat ein andern fundt

Vertolmetscht nit seim rechten grundt /

Compelle hat zů keiner zeit

Zů teutsch nötigen bedeut.

PFAFF.

Kan nit vil darwider keiben

Compelle heißt zůsamen treiben.

MARCUS.

Also londs im namen gots bleiben

Solt auch anderst nit außschreiben /

So wirt es kosten nit sovil leut

Wann es zum teutschen würt recht bedeut.

SERGIUS.

Nötigen / und zůsamen treiben

Gilt gleich / welchs man thůt schreiben /

Ich weyß des kein underscheyd[65]

MARCUS.

Wie weyst des keyn underscheyd

Das ist on zweifel Got leyd

So höre eben uff / hab gůt acht

Was dise wörter habent für macht /

Nötigen můß sein ein strenger zwangk

Dahin fichtet aller ding zanck /

Fürwar ich sag zůsamen treiben

Thůt sich weit anders beschreiben /

Zů gleicher weiß wann ein Fürste

Auß not kriegsleüt haben müste /

Schickt sein hauptleut im land umb

Solten schlahen die trommen umb /

Und zůsamen treiben was sie fendent

Das sie kriegsleüt überkement /

Ist drumb sein wil nit das sie mit gwalt

Nötigen solten jung und alt /

Oder was kriegslust nit hetten

Die selben mit gwalt zů nötten.

SERGIUS.

Warumb nit der Fürst müst kriegsleut hon

Oder sein land müste undergon.

MARCUS.

Das wern mir dapffer kriegsleut

Ja die flucht wer ir beste beut /

Dardurch würdent ander verlern

Die kriegsleut werent außerkorn.

TRAIANUS.

So ich lang hör und schweig stil

So merck ich doch wohin es wil /

Wiewol ir koment mit frembdem schein

Fürent ein schön Parabel ein /[66]

Wie da bereyt sey ein hochzeit

Was da kommen sollen für leüt /

Der ein wil nötigen die gest

Zů komen uff das hochzeit fest /

Der ander halt das widerspil

Nur mit güt harzů locken wil /

Got sey lob ich bin nit so taub

Hie würt angezogen der glaub.

Pfaff / du streckst die parabel dahin

Gottes glaub můß gezwungen sin /

Es sey mit dem schwert oder brand

Sonst mög er haben keyn bestand /

Und haben kämpfft oben ir beyd

Jeder schwůr bey seinem eyd /

Sein ladung wer die aller best

Und das mit kriegsleuten befest /

Der eyn wil nur haben willig kriegslüt

Der ander wie es sich begibt /

Er bring sie herzů mit dem schwert

Das ime nur geholffen werd /

Pfaff du bist uff faulem grund

Dein reich möcht nit bestehn ein stund /

Woltestu die leut nötigen

Wider irs hertzen willen /

Wider deine feind zů kriegen

O wie bald würden sie fliehen /

Ich geb umb den kriegsman nit ein filtzhůt

Welcher des nit hat ein freien müt /

So vil waiß ich wol umb krieges art

Aber wie es stand umb die fart /

Uff eüwer hochzeit zů kommen

Das hab ich wenig vernommen /

Dann nur kurtz darvon mit dem schwert /

Uff das der glaub bleibe bewert[67]

Das hat uns Christus selbs gelert /

Er komme nit frid zů machen

Sonder das schwert müß krachen /172

Zwischen den ältern und den kindern173

Je eyner den andern sol bekümern /

Kurtz darvon mach darauß was du wilt174

Das nötigen in dem text gilt /

Es sey mit dem schwert oder brand

Damit keyn onglaub uff erstand.

PHILIPPUS.

Ist aber etwas news uff der ban

Marce laß her mir disen man /

Er sol mir sein ein rechter gast

Und růwe ein kleine rast /

Höre du mir zů Tragian /

Ich dir die warheit sagen kan /

Wölt all welt mit dem schwert zwingen

Doch das keyner eüch thů dringen

Nur mit einem götlichen wort

Oder so bald ist alle mort

Im glauben sind ir frech und dol

So doch keyner dem andern sol /

Beweisen weder groß noch klein

Das er von im wil ober sein.

Wie darffstu Christum anliegen

Und seine wort so krumm biegen /175

Ich sag auch mit dem schwert ist es war

Christus hats geredt offenbar /

Nit aber das Christus das schwert zuckt

Aber der / den das Evangeli druckt /[68]

Der rumplet bald in das schwert

Durch Detium ist das bewert /

Also hat getobt Severus /

Maximinus / Valerianus /

Dargegen Christus gebot erklert

Petrus solt ynstecken sein schwert /176

Den frid ließ er inen zur letz

Das durch sie niemands würd verletzt /177

In welchem hauß nit wer der frid178

Darauß nur bald mit dem abschid

Was sol ich vil erzelen

Zů lauffen thet ich erwelen /

Durch das gros königreich Moream /

Des gleichen auch durch Scithiam

Zeropolim gehabt wenig rast

Bis ich uff bracht gar mengen gast /

Des zwingens tringens nie gedacht

Het fürwar damit wenig gůts gemacht.

Sergi ich merck wol deinen můt

Würt warlich dir thon nimmer gůt /

Fürwar die sach würt sich schwencken

Des würstu an mich gedencken /

Obs dannocht nöten solt ston

In dem text / wie du es wilt hon /

So magsts doch dahin nit dringen

Das nöten solt deuten zwingen.

TRAIANUS.

Wie? solts nit zwingen bedeuten

PHILIPPUS.

Neyn sag ich ir felen von weiten.[69]

TRAIANUS.

Das were wol ein abenthür

Und schlüg darin das helsch für.

PHILIPPUS.

Samer got laß schimpffen ligen

Ich laß auch darbey bliben.

TRAIANUS.

So sag mir her den underscheyd

Irre ich das wer mir leid.

PHILIPPUS.

Das were ein christenliche art179

Das einer nit so starrig verhart /180

Es můß gleich eben also sein

Wie ers giert hat in falschem schein /

Und gedenckt wie das sey gerüst

Der gyt alweg mit hinderlist /

Du merckst mich wol / du seyst dann dol

Das ichs nit weiter teutschen sol.

TRAIANUS.

So weise mich den rechten fund

Was underscheid sey doch im grund /

Zwischen nötigen und zwingen

Wie es doch wölle erklingen.

PHILIPPUS.

Ich wil dir geben gůten bericht

Wie auch die warheit verjycht /

Ein sach von nöten treibt kein zwang

Es steht noch in seim freien gang.[70]

TRAIANUS.

Bedunckt mich schier das ohr erhilt

Wohinaus die sach schieben wilt /

Doch wil ich uffhören mit fleiß

Wie dein lere mich des beweiß.

PHILIPPUS.

Wolan ein sach die von nöten wer

Es ist aber nit dein beger /

Dein eygen heyl selbst nit wilt hon

So sol man dich narren lassen gon /181

Wo du niemands schadest dann dir

Würst dir selbs bůß geben glaub mir /

Von nöten sol mans wol hart machen

Das zů der hochzeit thüst wachen /

Wann werdest berüfft darzů

Das du bereyt kommest mit rů /

Wo aber die hochzeit dir nit gfalt

So sol doch niemands mit seim gwalt

Uff das hochzeit mal dich zwingen

Oder die sach würde misselingen /

Můst ye die warheit verjehen

Das dem onrecht wer geschehen /

Der gzwungen wer ins hochzeit hauß

Und doch wider gestossen harauß /

Da bey wil ichs lassen bleiben

Und dich auch bey deinem keiben.

GNATO.

Liben herren verzeicht mir ein klein

Ich schlüg gern mit feüsten drein /

Thůt mich selbst hart bedrützen

Das dise bůben euch thůnt schmützen /[71]

Was ir inen immer sagent

Das alles sie in lufft blasent /

Müßt dann ir inen zůhören

Sind dann ir knecht / und sie herren /

Samer bocks mag ich sag wie offt vor

Ich henckt sie all für das thor /

Und fragt weiter nach keinem recht

Was gilt es / die sach würde schlecht /

Das man stracks euch müste glauben

Wie lang lassent ir euch tauben /

Den karsthansen und seine rott

Die büben treibent nur mit eüch spott /

Fürwar sehent ir lenger zů

Sie werden stifften groß onrů /

Ir werdent nit einer luß werdt

Nur frisch dran / hindurch mit dem schwert

Wer onglaub wider eüch anricht

Das er vom hencker werd gericht /

Damit der baum werd außgereüt

Der eüch verderbt und eüwer leüt /

Das müst sein kurtzab mein recht

Wer ich noch so ein armer knecht /

Das und kein anders und kurtzumb

Oder wolt nit sein Gnato der from /

Die bůben müstent all harumb

Ee sie schlügent umb die drum.

THADEUS.

Julian habs nit für ongůt

Was Gnato habe für anmůt /

Das hab ich gar eben vernommen

Und daruff mich recht besonnen /

Wie Diogenes der Philosophus

Gefragt ward / und gar nit umb sonst /[72]

Welichs thier das schädlichst wer

Er gab antwort / ein gůte ler /

Das aller schädlichst wildes thier

Ist der tyrann / das glaub du mir /

Nach dem würt gescholten gar hart

Auß der geheymten thieren art /

Wie der heuchler der bösest wer

Der verfüren thet mengen her /

Das sie werdent tyrannen thum

Die sonst bliben Fürsten so frum /

Dahin auch dein Gnato sich lent

Wie das ir herrn werden beschent /

Durch unser uffrur und practik

Wie wann in im steckten solche dück /

Da der könig Achab schelten thet182

Den Heliam den fromen prophet /

Er mächt uffrur in seinem land

Der prophet gab antwort zů hand /

Nit ich / sonder dein gotlose rot

Stifften solch jamer wider Got /

So ist auch on felen war

Salomon der köng gar clar /

Was der gotloß immer besorgt

Daran würt er gmeynlich erworgt /

Das dem köng Achab auch geschach

Und seinr köngin durch gottes rach /

Gar schandlich ward ir beyder todt

Umb ir tyrannisch missethat /

Der exempel steckt die schrifft vol

Wie schandtlich der tyrann sterben sol /

Darumb halt dich in gůter schon /

Der heuchler wolt ich müssig ston /

Gros Alexander groß lob trůg[73]

Das er die heuchler von im schlůg /

Dabey wil ichs lassen ston

Und Got die sach befolhen hon.

SIMON.

Sehent dem grossen wunder zů183

Wie eylt das volck zů der unrů /

Zů verramlen das gottes wort184

Gar meisterlich biegen uffs bort /

Und zů verrucken den angel

Das were inen ein gůter handel /

Bald hetten sie erstürmt das schloß

Das ist ein fauler lamer boß /

Greiffen an die sach mit dem schwert

Wies vom Sergio ist gehört

Aber damit nit bewert /

Jetz wil dein Gnato uns betauben

Wir sollen bey dem baum glauben /

Welcher eüwers glaubens nit sey

Das der selb sey / an keynem ort frey /

Man reiß dann den baum aus der erd

Und ins feür geworffen werd /185

O ir gsellen aus solcher rot

Das ir die gnad hetten von Got /

Und käm euch ein mal die stund186

Das ir möchten aus rechtem grund /

Den baum reütten auß / vom onkraut

Gilt fürwar nit allein die haut /

Warlich / warlich es gilt die seel

Secht zů das ir nit thůnt ein feel /[74]

Das ir den gůten waitzen nicht187

Mit dem bösen onkraut außzicht /

Der böß baum hat ein andern grund /

Dann das onkraut mit seinem fund /

Thůnt die sach wol ergründen

Werden ir finden zweierley sünden /

Innerlich gen Got des glaubens

Und eüsserlichen des tobens /

Wider den nechsten in ontrew

Darumb du haben soltest rew /

Dis sünd würt bey dem baum bedeüt

Wer das land verderbt und zerreüt /

O das diser baum würd betracht

Würd so vil jamers nit gemacht /

Und menger gestürtzt der jetz sitzt

Der das land verderbt mit seiner witz /

Wolan du urteilest die sünd188

Das eym abgehawen werd sein grind /

Steckt doch dir selbs im aug der balck189

Bist vileicht ein grösserer schalck /190

Dann der / den hast erwürgt

Hiemit den rach an dir selbst verwirckt /

Wer mit seinem glauben sein wil reyn

Der heb zům ersten uff den steyn /

Und treff sich selbst zů erst damit191

Dann under uns ist eyner nit /192

Wir sind zů hauff all abgötler193[75]

Und des waren gottes spötler /

Sonst bliben wir steiff in seinem gebot

Und wer der geyt nit unser abgot194

Würst der straff nit entrinnen195

So ander verdampst darinnen /

Den bösen baum ich nit behüt

Der sein frucht bringt auß keiner gůt /

Seinem nechsten zů schaden und gifft

Den selben dein urteyl recht trifft

Es sey mit dem brand oder schwert

Hiemit würt gottes gebot bewert

Das ist die eusserlich sünd

Daruff dein schwert ist begründt

Hie brauch das schwert wies Got begünt /

In des glaubens sünd stand du stil

Das Got von dir stracks haben wil /

Bey dem onkraut würt die selb bedeüt

Das laß stehn biß zů ernd zeit /196

So wil Gott sein engel schicken

Den waitzen von dem ratten schütlen /

Darumb vermiß dich nit des engels ampt

Oder du würst von Got beschant.

SERGIUS.

Ir gangen wüst in der schrifft knetten

Solt man onkraut nit außjetten /

So würd es wachsen über die hand

Der waitzen müst werden zů schand

Das kurtzer zeit sein nit mehr wer

Das onkraut wůchs je lenger je mehr /

Nur bald mit im dem feür zů

So hetten wir vorn ketzern rů.[76]

BARTHOLOMEUS.

Ich merck dich wol du bist keyn Christ

Dann der gröst hort dir am glauben brist

Oder wen halstu für ein Christ.

SERGIUS.

Was darffs des disputierens vil197

Wer den worten Christi nit glauben wil /

Der ist gotloser dann ein heyd

Und würt im gwißlich werden leyt.

BARTHOLOMEUS.

Wol ist dein urteyl gesprochen

Wirt gwißlich an dir selbs gerochen.

SERGIUS.

Wölt der teüffel warumb das

BARTHOLOMEUS.

Warumb glaubstu dann Christo nit baß /

Der hie so gar lauter verbeut

Das unkraut nit werd außgereut /198

Das wiltu nit lassen ston

Wilt mit gwalt das außgebrent hon /

Sih zů was bistu für ein Christ

Der so frech wider sein gebot ist.

SERGIUS.

Das were mir ein wunder groß

Das man müste glauben eüwer gloß /

Das beym unkraut Christus wöl

Das man keyn ketzer tödten söl /

So were geschehen grosser gwalt[77]

Dem Hussen ist noch nit alt /

Hieronymo des gleichen

Darumb würd ich nit darvon weichen /

Was unser älter glaubt haben

Die hand verbrant dise knaben.

BARTHOLOMEUS.

Wol geredt / ist nit gar alt

Das geschehen ist solcher gwalt /

Es ist aber vormals nie erhört

Das unser älter hand gemört /

Den glauben mit brand oder schwert

Haben auch das unkraut bewert /

Das es nit anders bedeut

Dann ketzer / und onglaubig leut /

Die hat Got im selbs behalten

Bis zůr zeit / da er würt spalten /

Die stinckenden böck von der herd199

Als dann das unkraut verbrent werd /

Das niemands hie in diser bůß zeit

Der seelen iren heyl abstreit /

Der starck im glauben / ja wo der wer

Geb dem schwachen brüderlich ler /

Weder mit dem schwert / noch mit dem brand

Er lůg zů das er wol bestand /

Nit sag / O herr grosse wunder

Hab ich gethon besunder /

Die ketzer verbrent und getödt

Das ich von deinen wegen thet /

Dargegen gwiß Got sprechen wirt /

Ich hab dich nit gesetzt zů einem hirt200

Hastu mir die ketzer verbrent[78]

Hab doch bißher dich nie erkent /201

Hast mein gebot nie gesehen an

Darumb pack dich nur welt hindan /

Dein eygen urteyl ist dein rath

Ewig in dem hellischen rauch /

Der glaub laßt sich nit bezwingen

Weder mit schwert noch brinnen /

Das alles richtet nur zorn an

So wil ich nur ein willig hertz hon /

Ich wil in meinem reich kein zanck

Ist vor mir der aller gröst stanck /

Frid sollen ir bey euch halten

Und damit alle ding verwalten.

TRAIANUS.

Kan noch nit so gar darzů schweigen

Wil noch etwas darzů treiben

Ist ein grindig schaff in der herd

Nur bald das selb außgestossen werd /

Die andern schaff bleiben sonst nit reyn

Ist nun ein ketzer in der gmeyn /

Frißt umb sich wie der wurm am ross

Nur bald der selb sich ins feür dross.

ANDREAS.

Das ist ein natürlich argument

Es trit aber hiehar beschent

Wilt sein ein glaubiger in Gott

So halt steiff alle seine gebot /202

Die feder darwider nit spitz

Laß fallen alle deine fürwitz /

Du solt Got nit rechtfertigen

In seinen worten benichten /[79]

Dem Abraham was das götlich wort

In seinem hertzen ein grewlich mort

Das er seinen sůn tödten solt

Noch dannocht gehorsam sein wolt /

Sein lieb und glaub waren fest

Nit minder / als ob er gwißlich west /

Das götlich gebot wer nit so rauch /

Wer das hielt auß lieb one strauch /

Got das manigfeltig widerlegt

Solch glaub gar bald den Abraham er weg t

So gehorsam zuckt er sein schwert

Er seinen sůn zů tödten begert /

Ließ ongerechtvertiget Got

Sihe in solcher angst und not /

Sihe / Got sahe das willig hertz

In grosse frewd want er den schmertz /

Da begieng der engel sein ampt

Und zuckt dem Abraham sein hand /

Ward underlassen diser mort

Das Abraham het glaubt gottes wort /

Also glaub auch gottes wort steiff

Und gantz keyns wegs darneben greiff /

Laß den teüffel inhar stürmen

Got würt uns wol beschirmen

Ob du hie leidest darumb mort

Got würt dein seel versehen dort /

So ewig brennen můß der gotloß

In der hellischen marter groß /

Gottes wort würt nimmer undergon203

Darumb so laß das unkraut ston /204

Das Gott dir gebeut gar hart

Also uff Got allein wart /[80]

Des hand sich beflissen gar schon

Die älter / niemands abgethon /

Umb christenlichs glaubens wegen

Sey Heyd / oder ketzer gewesen /

Bey denen wuchs der christenlich glaub auff

Bey uns felt er dahin zůhauff /

Der vierd teyl noch hart daran ist

Got über uns schwerlich entrüst /

Wer nit hat ein solchen glaub

Dem ist sein hertz doll und daub.

JULIANUS.

Ich můß mich noch eins erkallen

Und die warheit mit euch allen

Wie dörffen ir nun klapperen

Das von unsern älteren /

Keyn ketzer sind getödt worden

Sind doch vom hencker gestorben /

Circumcolliones / Donatisten

Deßgleichen Monachisten /

Dise ketzer tribent iren fatz

Darumb sie das Keyserlich gsatz /

Sie biß zům schantlichsten tod verdampt

Pfuch der schand / das ir widerstand /

Dem Kaiserlichen edict

Das ir erhenckt werdt an einem strick /

Ketzer wil ich hencken brennen

Was mir kompt zů handen /

Got zů ewigen eren und lob

Streng wil ich auch halten darob /

Wems gefalt heb uff mit mir sein hand

Laß ich in ledig auß dem land /

Hans drol bind sie alzemal auff

Lůg das keyner hinder sich zauff /

Nun ziehen al mit mir dahin[81]

Wil ewer aller gůtt fründ sein

Oder jhener für mich hin /

Was ist dir vermůt gůter span

Wilt nit mit uns uff die ban

Mein lieber gůtter Traian /

Oder wiltu lenger verharren /

Machen sie dich gar zům narren /

Sichstu nit sie thůnd uns speyen

Und der teuffel mit in reyen /

Treibt mit inen vil grosses schwetz

Bis sie umbkerent alle ding letz.

TRAIANUS.

Ein kleinen anstoß ich noch hab

Darumb ich noch nit darvon trab /

Bis ich hab ein lautern verstand

Vor dem heb ich nit uff mein hand /

Dann die sach ist nit so klein

Darumb sol man nit zů gäch sein.

JULIANUS.

O du hast den schwindel im kopff

Wie magstu sein dir selbs ein tropff

Du hasts am hals / Der teüffel waltz /

Knecht drol far dahin / Da ist keyn gwin.

GNATO.

Hör vor was mein gsel Davus sagt

Er ist gar gschwind mit seinem rath.

DAVUS.

Herr thůnt mir ein kleins verzeihen

Es würt eüch keins wegs gerewen /

Gnato mein gsel hat wol gesagt[82]

Ir herrn sind von disem volck geplagt /

Was wölt ir mit in vil keiben

Ich wölt inen den glauben schreiben /

Köpffen / hencken / trencken / brennen

Da müstent sie mich erkennen /

Ghorsam zů sein eüwerm gebot

Diß böfel so gar ein schnöde rot

Des habt ir vollen gwalt von Got /

Ob der gwalt böß wer in der haut

Müstent nur fressen solches kraut /

Reissent die steyn auß der erd205

Werffents in sie / das getödt werd /

Das beüt eüch das alt Testament

Gar starck Moses an mengem end /

Můß dann alles sein erstuncken

Was Moses ye hat gebunden.

GNATO.

Wie gefelt eüch mein herr Julian

Davus mein gspan der küne man /

Der auß der schrifft auch reden kan /

JULIANUS.

Er streicht daher uff rechter ban

Zů loben ist ein solcher man /

Eim herren ist er goltes wert

Als einer ye über schrit ein pferdt /

Dave danck hab dein dapffer hertz

Fürwar dein sach ist gar kein schertz /

Ich wil dirs nit vergessen

Solst als gůts dich zů mir vermessen /

Tragian was sagstu nun mehr

Davus gibt dir ein rechte leer.[83]

TRAIANUS.

Ir gsellen was sagt ir hie zů

Ir wöllen nůr machen unrů /

Und ligt doch am tag offenbar

Das Christus sagt so gar klar /

Er sey hieher nit kummen

Das gsatz zů zertrumlen /

Nun hat Moses in seinem gsatz

Dapffer hinauß gfiert den tratz /

Wer nit hielt sein gebot206

Der ward getödt mit grossem spot /

Also thü noch der weltlich gwalt

Ich glaub wol das es euch nit gfalt

So doch eüwer keiner das bot halt /

Hie wil ich gůten bericht hon

Oder mit dem schwert auch hindurch gon /

PAULUS.

Tragian ich het yngesteckt

So hast mich wider uff erweckt /

Ach woher kompst mit disem ranck

Fürwar es hat ein andern schwanck /

Von Mosy gsatz Christus hie nit redt

Het sonst nit wider abgelegt /

Den scheidbrieff noch die beschneidung

Auch nit die verbot der speisung /

Diser stuck sind ein grosse zal

Darin Christus ein frey wal /

Uns gnedig hat heym gesetzt207

Und darbey gäntzlich onverletzt /

Unser heyl hie / noch ewig dort

Darvon Moses sagt gar keyn wort /[84]

Ja der seelen heyl gar nit denckt

Noch des teüffels und seiner renck /

Moses sein gsatz gantz dahin spickt

Uff zeitlichs und fleischlich glück

Und sind doch gar offt des teüffels strick /208

Christus ficht allein mit seinem gsatz

Hart und hart uff der seelen schatz /209

Mit dem teuffel hart er schreckt desgleich

Das keiner kom ins ewig reich /210

Sihe wie groß sich thůt scheyden

Das gsatz zwischen disen beyden /

Das gsatz das Christus hie bezeugt

Zů erfüllen keyns wegs sich beugt /211

Uff des Mosi alt Testament

Die schrifft an disem ort nit bekent

Das Christus Mosen hab genent /

Zeygt auch gar klar an selbs die that

Das Christus gangen sey zů rath /

Mit dem vatter umb ein new gsatz

Hieremias der Prophet sagts

New ist nit alt / drumb treib kein fatz

Christus sprach ich gib eüch ein new gsatz.

Moses hat sechshundert gebot

Und dreizehen / vil on alle not

Gleich wann ein stiffmůtter dem kind

Ein apffel zeigt und wider nimpt /

Dem kind aus dem augenblick

Was wer das für ein müterlich stück /

Ezechiel für onnütz schilt212[85]

Hieremias auch mit im hilt /213

Esaias auch hinzů stimpt214

Fürwar Amos die opffer krümpt /215

Desgleich der Psalm an mengem ort216

Wöllent das nit sind gottes wort /

Alle gebot so Moses hat

Darumb wirff umb bsih bas das blat /

Trew und lieb ist der recht war grund

Daruff der güttig Got begund /

Alle seine gebot zů setzen

Das keyner den andern thü letzen /

Wo solch art uns angeborn wer

Kein gebot geben het Got der her /

Die liebe alle gebot erfült217

Also hie das wort Christi gilt /

Er hat auß trew / angst / und not

Erlitten den grossen bittern todt /

Das alles auß lieb uns zů heyl

Onschuldig an seinem theyl /

Esaias der groß prophet218

Gar meisterlich damit umbgeht /

Wer hat die von Münster verfiert

In so groß fleischliche begierd /

Vil eheweiber / ja hůren zenemen

Wer thůt jetz etlich verwenen /

In iren reformation

Mosi scheydbrieff lassen angon /

Sihe und pfuch der grossen schand

Das Christen sich jetz beschneiden lond /[86]

Zů disem und jhem sind sie verreytzt

Sind des vom Mosi verbeytzt /

Von dem Hecht in die finsternus

Lauffen sie / Moses ist ir zeugnus /

Wider das so gar lauter wort

Das Christus wil an mengem ort /

Stracks darvon das onkraut lassen ston219

Darwider das schwert gar nit hon /

Das ist oben gnůgsam bewert

Das verflůcht sey solch blůtig schwert /

Das wider Christum thůt zucken

Aber Christus můß sich bucken /

Den Mosen lassen herfür rucken

Bis der Türck uns thůt gar verschlucken /

In disem blůt gstrüdel so groß

Tragian wie gefalt dir das.

THOMAS.

Tragian du hörst uff mit fleiß

Ich merck / gottes gnad daher fleüßt /

Uff das du darinnen bleibest vest

Wil ich auch darzů thůn das best /

Und dir geben ein kleyne leer

Streckt sich aber fürwar gar feer /

Wolan du wilt hon dein gwalt von Got

Damit Davus nur treibt sein spot /

So regiere nach des Herren befelch

Oder du sichst die schrifft an zů schelch /

Darneben treib keyn andern strauß220

Oder dein gwalt ist vor Got auß /

Got hat auch Saul in gwalt gesetzt

Aber der befelch ward verletzt /221[87]

Des er in schandtlichen todt kam222

Hieroboam auch an nam /223

Onrecht handlet in seinem gwalt

Den Got ime zů handen het gestalt /

Darumb ward wie ein stincken dreck /224

Mit seinem gantzen geschlecht außgefegt /

Das irs beyns nit blib uff erd

Ist das nit gnůgsam bewert /

Wo herschest mit eygem gebot

Welch doch streben wider Got /225

So ists ein ware tyranney226

Und gar nit der gewalt so frey /

Davon die heilig gschrifft uns sagt227

Und sich darab so hart beklagt /

Dem sein hertz von rath zů Got nit klopfft

Wil nur herschen auß eygnem kopff /

Der herrscht auß eignem gwalt und nit auß Got

Treibt damit sein frevel und spot /

Solt auch bey dir selbs nit weiß sein

Des gibt dir Salomon gůten schein /

Er bat gar nit umb grosses land228

Aber nur umb einen beystand

Das Got erleuchtet sein weißheit

Das er möcht sein alzeit bereit

Gottes schäflin mit guter weyd /

Uff zů ziehen die gůten schäflin

Sihe wie kant er so fein

Das die armen leut nit weren sein /[88]

Were über sie nur bedingt

Wie einem getrewen hirten zimpt /

Darumb Got Salomon begabt229

Mit weißheit kein köng nie gehabt /

Weder noch keyner nimmer würt230

Sihe was den Obern gebürt /

Sollen nur gottes hirten sein231

Nit reissend wolff / noch wilde schwein

Lůg das Davus mit seinem tand

Dich bring in Ananie schand /232

Wiewol er saß in hohem gwalt

Dannocht gottes geist in schalt /233

Ein gweißte wand / Was im ein schand /

Als ob er trüg nur des gwalts schein

Und doch darbey nit wölte sein /

Des gwalts tugent und glidmaß

Schlüg wider recht mit neid und haß /

Kurtz darvon der gwalt ist gottes knecht234

Ja wann er regiert wie recht /235

Sonst er sein schwert zů lehen treyt

Von dem Fürsten aller boßheyt /

Des Fürsten knecht Davus wil syn236

Darumb lassen in faren dahyn /

Und volg unser trewen lere237

Und erken Got deinen herre.238[89]

DAVUS.

Hör zů du laut / das dich Got sehend

Hastu mich für ein kind erkent.

TRAIANUS.

Nit also Dave hab ein kleyn rů

Bis ich noch ein kleyne frag thů /

Hab noch zwen stoß sein nit klein

Wil auch darinnen bericht sein.

JACOBUS MAIOR.

Gůter fründ was anstoß bekümert dich

Den sag mir daher frölich /

Es were mir von hertzen leyd

Wo ich dir nit gebe gůten bscheyd.

TRAIANUS.

Das wil ich warlich sagen dir

Gar onglaublich ist die sach mir /

Zům ersten das ir widerfecht

Dem Keiserlichen gsatz und recht /

Das wil die ketzer todt hon

Das můß euch alles zů grund gon.

Zům andern / das sol sein so schmal

Die Christenheit noch überal /

Kümmerlich noch der vierd teyl daran

Des wölt ich gern ein gůt wissens hon /

Es were ein erschrockenliche sach

Wir schryen billich wee und ach /

Darumb wil ich noch nit abston

Bis ich des gůten bericht hon.[90]

JACOBUS MAIOR.

Solt von mir hon gůten bericht

Wie die schrifft das gründtlich verjycht /

Darnach lassen stehn den sententz

In deiner eygen conscientz /239

Weiters ich dir nit kan zůmůten

Got thůt dich auch nit weiters nöten /

Dann alleyn thů deinen fleiß

Was sein götlich wort dich weißt /

Zům Christen sag ich dir fürwar

Das gar wenig der Keyser zwar /

In iren rechten habent gesetzt

Das die ketzer werdent verletzt /

Weder mit schwert noch mit dem brand

Die höchst straff was allein mit dem brand /240

Es stifft der Bapst Pelagius241

Beredt ward Theodosius /242

Das diser Keiser alleyn243

Das schwert gemacht so gemeyn

Wider die ketzer so onreyn /

Das bericht uns Erasmus

Genant Roterodamus

Ein liecht durch die Christenheit uß /

Wie der Bapst und Bischoff

Ab erschreckt hond dise gebot /

Das der Keiser sie hat gesetzt

Damit sein conscientz verletzt /

Das sol uns gnůgsam zeugnus sein.

Dann sie hond nie gefürt ein

Die ketzer in des henckers pein /[91]

Nůr damit abzůschrecken

Die ketzer von iren secten /

Constantinus der Keiser frum

Schrib auß sein Concilium /

Beym eyd solt gantz sein frey

Allen denen so käment harbey /

Den glauben disputieren wölt

Nach dem selben was einem gfelt /

Möcht er halten on allen zwang

Widerumb heym mit freyem gang /

Da kamen gespalten im glauben

Wolten den Keiser tauben /

Dreihundert dreissig drey Bischoff

Je eyner den andern anzopfft /

Mit clagbrieff an den Keiser frumb

Des glaubens halb / geschach darumb/

Der from Keiser die brieff verbrant

Kert sich gar nichts an iren tandt /

Und sprach diser urteyl stand zů Got

Welcher glaub von ime sich abrot /

Er berathschlůg sich mit lieb und trew

Des hat er jetz gewiß keyn rew /

Das er ließ das onkraut ston244

Und den engeln ir ampt gelon /

Ander Keiser der gleichen vil mer

Habent solch christenlich eer /

Lůg obs nit sey ein grosser mort

Bäpstlich recht thůt an mengem ort /

Der ketzer straff zů beschreiben

Alleyn sol man sie vertreiben /

Ob sie bůß theten mit der zeit

Lůg was dein kopff hab für ein streit /

Hilarius der Bapst so frumb[92]

Weinet gar hertzenlich darumb /

Das sich einreissen wolt der gwalt

Den glauben beschirmen solcher gstalt /

Mit dem schwert oder brand

Das were pfuh dem glauben schand /

Das des schwerts toben solt stärcker sein

Dann des heylgen geists krafft und schein /

Was darffs doch viler wort

Bey den ältern ists nie erhort /

Habent alweg widerstritten

Solch onchristenliche sitten /

Kan sie zwar nit all erzelen

Die fürnemsten wil ich erwelen /

Chrisostomus / Theophilactus /

Hieronymus / Anßhelmus /

Beda / Remigius / Damascenus /

Ambrosius / Augustinus /

Der zůvor so christenlich streit

Das der glaub sol sein gar befreit /

Got laßt sich gar nit bezalen

So du wilt ime begaben /

Die leer sprewr für den gůten kern

Das hertz sol sein dein liechter stern /

Der dich hin bleyten sol zů Got

Sonst ist dein maulglaub nur ein spot /

Wilt haben der sach ein gůten grund

O wie hertzenlich das begund /

Zů schreiben Brentius der frumb

Biß nit laß liß ine darumb /

O des getrewen kempffers so gůt

Wider der tyrannen gemüt /

Liß Melanchton in solcher sach

Laß nit ab ließ Ottembach /

Wie er so trewlich gen Alze[93]

Geschriben hat ach und wee /

Bey disen allen solcher schmertz

Darüber weynen möcht dein hertz /

Das der glaub sich nit laßt zwingen

Das thůt Sant Paulus wol ergründen /

Zů den Thessalonicern245

Und der gleich zů den Corinthern /

Das sag ich bey meiner seel246

Das ich fürwar gantz nit feel /

Das aber dich verwunderet

Das die Christenheit ist zertrümlet /

Das noch nit der vierd theil ist

Verwundert mich das du nit bist /

Sovil bericht auß der cronick

Wee dem land wo sein herr nit flick /

Sich bericht auß den historien

Sein land und leüt zů regieren /247

Der exempel steckt die schrifft vol

Wie ein herr sich bewaren sol /248

Das er / und auch sein regiment

Regierent mit ehr onbeschent /

Nun hast bey dir sih ich wol

Den cantzler der das wissen sol /

Vom selben nim du bericht

Ir sind des ampts halb beyd verpflicht.

TRAIANUS.

Du fürst der sach ein gůten schein

Ich kan nit wol darwider sein /

Cantzler / nun soltu mir sagen

Ob Christenheit leid solch plagen /[94]

Das sie also zů trümern geht

Das daran noch hart der vierd teyl steht.

CANTZLER.

Herr es ist ein armer handel

Und glauben on alles wanckel /

Der vierd theyl ist noch nit daran

Noch wils wenig zů hertzen gon /

Ich liß von dreien Keiserthumb

Die sind wider von uns gerissen umb /

Chaldea / darzů Grecia

Desgleichen das mechtig Persia /

Dreizehen mechtig Königreich

On zal groß Fürstenthumb desgleich /

Rodiß der Christen höchster hort

Ungern reißt dahin / O mort /

Summa alle unsere grönitz

Werdent täglichs so gar knützst

Darumb wenig hoffnung mehr da ist

Biß der Thürck uns gar hinweg frißt /

Wo wir uns nit bas verhüten

Vor des Thürcken greulich wüten /

Und versönent gottes zorn

So ists umb uns gantz verlern /

Stund unser glaub in guter war

Solch plag litten wir nit fürwar /

Sonder sich mern würd unser land

Wie in dem Mere der sand.

Ich můß bekennen und ist war

Der glaub nam mechtig zů vor jar /

Da das schwert dapffer umhat klang

Gar vil köngrich zum glauben sprang /

Sos jetz stecken můß in der scheyd

Das ist on zweiffel Got gar leyd /[95]

Darumb nur dran das schwert gezuckt

Und keins wegs das selb underdruckt /

Ich sag aber von gottes schwert249

Gar nit das der hencker begert /

Gottes schwert / ist gottes wort

Das gepredigt würd an allem ort /250

Nur alleyn mit der gůt und frey

Und da keins wegs der gwalt sey /

Weder mit schwert noch strick

Alleyn mit götlicher gschrifft /

Die gsellen habents gnüg erzelt

Ein solch schwert hat gestelt /

Allenthalb groß welt zům glauben

Bey inen was gantz kein toben /

Weder mit schwert noch brand251

Christus hat gütig außgesandt /252

Seine jünger in alle land

Darumb treibt Sergius spot und schand.

Wie er das schwert vertolmetschen ist

So verräterisch uff Jesum Christ /

Hör das ich auch nit vergeß

Darvon getriben würt vil des gschwetzs

Wie das die Circuncelliones /

Mahomethisten / Donatisten /

Warent ketzer und böß Christen /

Welch des Keisers gesatz tödten sol

O her es hat ein andern grol /

War ists / des Keisers gsatz uff sie deüt

Sie warent aber solche böß leüt /

Das ir glaub ander leüt ermort

Darumb ir glaub dem hencker ghort /[96]

Das uß dem onkraut nit wüchs der böß baum

Der Keiser drumb solch gsatz an nam /

Das der böß baum würde außgereüt

Der das land verderbet und die leüt /

Das gschah nit von des glaubens wegen

Die warheit sol ich verjehen /253

Gleicher maß ward inen vergolten

Damit sie hetten gescholten /254

Also ward auch ir glaub bewert

An inen selb mit dem schwert.

TRAIANUS.

Cantzler das soltest gar schon

Vor langst mich des bericht hon /

So were etlich sach nit geschehen

Das ich jetz selbs můß verjehen.

CANTZLER.

Wolan ich solts auch wol mercken

Thůt mich selbs nit klein erschrecken /

Es ist aber offt mir widerbepfft

Wann ich die sach hab angezepfft.

NARR.

O ho ho / angezepfft / wolhar die fläschen.

KNECHT.

Schweig narr.

CANTZLER.

Und het gern die sach gůt gesehen

Da sassent gar vil darneben /[97]

Und theten darwider bellen

Wolten keyns wegs darin gehellen.

NARR.

Ja warlich koch und keller.

KNECHT.

Narr schweig / das dich sant Veltin krim.

CANTZLER.

Und kamen mit andern sagen

Werest sonst zevil beladen /

NARR.

Ja mit beyssen und jagen.

KNECHT.

Narr schweig still das dich Got schend /

NARR.

Und dich verblend.

CANTZLER.

Theten ritterspil fürwenden

Die solt ein Fürst lernen kennen.

NARR.

Gar recht stechen und rennen.

KNECHT.

Der teüffel hat uns mit narren bschissen /

NARR.

Müß dich zerreissen.[98]

KNECHT.

Schweig / oder ich schlahe dich

In drüssel / du grobes vich.

CANTZLER.

Ich kenn wol das ritterspile

Ist der herrn kurtzwile /

Und darinnen sind wol gepflantzt /

NARR.

Warumb nit mit spilen und mumschantz.

CANTZLER.

Des schimpff wil werden zůvil

Heissent den narren schweigen stil /

Das aller nützest ritter spil

Daruff ein jeder Fürst yl /

Der land und leüt wil regieren

Thů sich mit der schrifft bezieren.

NARR.

Und auch mit banckenthieren.

TRAIANUS.

Reissent den narren hinweg.

NARR.

Drumb das ich eüch die warheit sag /

Das eüch alle Got plag.

CANTZLER.

Wolan es ist nienen keyn spil

Gar bald auch darinnen sein wil /

Ein Münch / auch ein narr desglich[99]

Wie man gsehen hat meisterlich.

Das der klůg münch hat abgefürt

Den Julium / und in geirrt

So hat der narr mich auch betaubt

Mich gar nahe der sinn beraubt /

Damit ich komen ab der ban

Des / wir auch hetten griffen an /

Vom glauben ein disputatz

So treibt der narr seinen fatz /

Das ist ye ein jämerliche plag

Wo der teüffel selbs nit hin mag /

So schickt er doch sein botschafft255

Gibt ir solchen gwalt und krafft /

So bleibe stehn dise disputatz

Biß uns darzů Got geb ein platz /

Das es ergehn mög one sorg

Wolan uff solche zeit ich borg /

Wil mich wider wenden um

Und kommen ad propositum /

Wie der schimpff hat angefangen

Die frölich hochzeit belangen /

Und raht daruff lieber herre mein

Das wir uns schicken auch darin /

Uff die hochzeit auch zů kommen

Wie vil ander mehr der frommen /

Und lassen ledig die gebunden

Wir haben dis nit recht besunnen /

Mit zů füren gefangen leüt

Zimpt sich gar nit zů eyner breüt.

TRAIANUS.

Wolan bindent sie uff all

Wen glust / zů uns der selb fall /[100]

Portner lieber guter fründ mein

Jetz sichstu wir sind des willens dein

Bitten dich las uns auch hinein.

PETRUS.

Des hab ich noch nit bescheyd

Dann du trägst gar kein hochzeit kleyd /

Und ob ich dich schon harin ließ

Gar bald der preütgam dich hinauß stieß.

TRAIANUS.

Wie müstend wir bekleydt sein

Das doch wir auch käment hinein?

PETRUS.

Mit eym erbern fridsamen kleyd256

Werent ir lieb / und hetten geleyd257.

TRAIANUS.

Ich hab bey mir kein ander kleyd

Das ist mir von hertzen leyd.

ENGEL.

Tragian der preütgam hat gesant mich

Mit seiner gnaden ansprechen dich /

Ab dir frewt sich der preütgam seer258

Und mit im sein gantzes her /

Nun hin mit disem kleyd

Nach deins hertzen hastu gleyd /

Darumb trit har mit frewden rů

Wir wöllen dem preütgam zů.[101]

TRAIANUS.

Dave wie wiltu dich halten

Wiltu dich von uns abspalten?

DAVUS.

Ich were doch wol ein grosser gauch

Was du glaubest das glaub ich auch.

KNECHT.

Narr wie wiltu dich halten

Wut auch mit uns hinin wallen?

NARR.

Ja wol fallen teüffel fall

Ich wil nit hinein

Wil vil lieber ein narr sein.

KNECHT.

Lauff hin dein barr / bleib ewig ein narr /

Christus hat groß wunder gethon

Aber die narren lassen gon.

CHRISTINA.

Venus wie wolten ir auch hinein

Es würt freilich nit mögen sein?

VENUS.

Warumb aber solt es nit mögen sein?

Das were ein hübscher schimpff

Was wolten sie haben für ein glimpff.

CHRISTINA.

Wolan im namen gottes

Ich bsorg es werd darauß ein spottes.[102]

JUNGKFRAW SPRITZ.

Wie ein gespöttes? auß was ursach

Das würde uns ein grosse schmach.

SUSANNA.

Ir koment fürwar gar nit fein

Es würt der preüt meinung nit sein.

TRUMPEL.

Nit fein / wir komen nach der welt schein /

Wies dann uff den hochzeit sol sein /

Solts dann erst nit fein sein.

MARTHA.

Das reümpt sich aber hieher nit

Wissent ir noch nit der preüt sit /

Wer sich mit pracht hat ufferzogen259

Darvon ist sie alwegen geflohen /260

Auch ist der preütgam solcher art

Das im nie gefiel die hoffart.

JUNGKFRAW SCHÖNE.

Wir kennen des preütgams nit

Wir wogens dahar uff glücklich zeit.

SUSANNA.

Ir hand alwegen frischen můt

Würt euch ind leng nit thůn gůt /

Von jungkfrawen sol es welt sein

Es gibt inen ein bösen schein /261

Ir hand allwegen die sponß verschmecht[103]

So nun Got sie hat erhöcht /

Laufft ir harin wölt ir gspil sein

Ir koment freilich nit hinein.

JUNGKFRAW PFLANTZERIN.

Wir sind nit gewesen so weiß

Jetz seh sie an unsern fleiß /

Des wir so eilends lauffen her

Uff die hochzeit ir zů eer.

HELENA.

Was sagt ir von eüwerm fleiß

Wißt ir noch nit der hochzeit weiß /262

Wie sind ir so gar thorecht leüt

Das ir kommen uff ein hochzeit /

Bringent nit mit eüch das zimpt

In der ampel das liecht nit brint /

Wissent ir noch nit der hochzeit sit

Solten nit kommen sein ein drit /

Ir honds vorhin lang genůg gewüst

Warumb hond ir eüch nit gerüst /

Solten ir gangen sein zům tantz

Ir hetten eüch bald uff gepflantzt /

Aber zů der erberkeyt

Sind ir treg und nit bereyt.

VENUS.

Und ist die ampel außgeschüt

An eüch ist aber unser bit /

Eüwer öl mit uns teylen wölt

Das wir nit werden hindersich gestelt /

Das öl uns zů kauffen was ongschickt

Die zeit was uns zů kurtz abgestrickt.[104]

CHRISTINA.

Mit der weiß würd uns gebresten263

Unser liecht würd auch erleschen /

Darumb solt ir bald hinlauffen

Und solt eüch auch selbs öl kauffen.

ENGEL.

Got grüsse eüch mit seiner gnaden

Der preütgam hat eüch auch geladen /

Mit sonderlicher lieb eüch außerkorn

Umb eüwer tugent eüch angeborn/

Damit ir eüch habent beziert

Nit nach fleischlicher begierd /

Zucht / wandel / dazů demůt264

Habent ir alzeit wol behůt /

Laster und schand alzeit geforcht

Mit keusch und ehr eüch versorgt /

Und also eüch des beflissen

Das ir die ampel vol güssen /

Mit lauter öl angezint

In warer lieb eüwer hertz brint /265

Darumb der preütgam hat besint

Eüch zů laden als seine kind /

Darumb tretten zů uns harin

Wöllent mit dem preütgam frölich sein.

SPONSS.

Ir aller liebsten gespilen mein

Got sey lob kompt ir auch harein /

Got empfahe eüch geb eüch den lon

Das ir komment zů mir so schon /[105]

Und wölt eüch meins heyls erfrewen

Wie thů ich das hertziglich hören /

So lang ich leb uff diser erd

Sey eüwer bit an mich bewert /

Der barmhertzig Got behüt

Alzeit eüwer zucht / ehr / und gmüt /266

Nůn sind frölich tretten her

Nach allem des hertzens beger /

Würt sein das mal von speiß und tranck

Gebent darumb Got preiß und danck.

CHRISTINA.

Ja warlich uns hertziglich erfröwt

Das der gütig Got hat erhöcht /

Dich zů einer sponß dem preütgam

Benedyt sey ewig dein nam /

Des sol man nemen gůte acht267

Warlich dein demůt hats gebracht /

Das Got dich hat gesehen an268

Und gar nit ein reiche person /

Wonne und frewd sey ewig dir

Das ist unser hertzer begir.


Item die fünff jungkfrawen sollen zům kremer lauffen / der ein krom sol uffgeschlagen hon.


KRÄMER.

Was gefelt eüch lieben jungkfrewlin

Das sind für eüch hübsche kräntzlin /[106]

Ir sollents von mir recht haben

Werden ir wolgefallen den knaben.

VENUS.

O der kräntzlin haben wir gnůg

Hetten wir des öls ein vollen krůg.

KRÄMER.

Sind zů rů / sagent mirs war zů.

VENUS.

Zů der hochzeit uns das gebrist269

Die durch Jesum außgerüfft ist.270

KRÄMER.

Schweigent hat es dise gstalt

Des Jesu hab ich vollen gwalt /

So bald er meinen brieff anblickt

Bleibt das thor eüch onverstrickt /271

Das ich eüch sag bey meinem eyd

Kauffen den brieff es würt eüch nit leyd

VENUS.

Kurtz darvon / sagent nun /

Was der brieff gelt / das wirt gezelt.

KRÄMER.

Ein gůtte sonnen kron

Minder wil ich nit hon.

VENUS.

So nement die kron dahin[107]

Der brieff sol unser syn /272

Lauffen her mit mir trat

Das uns nit werd zů spat.

PORTNER PETRUS.

Wer sind ir / das sagen mir.

VENUS.

Venus bin ich genant273

Welt und breit wol bekant /

Kom mit meiner spilschafft

Begerent auch uff die prautschafft.

PETRUS.

Bistu Venus genant

Ich hab dich nie erkant /

So hat man auch lang genůg gewart

Selten eüch zeit gmacht hon uff die fart /

Jetzund ist das thor beschlossen274

Thůnd eüch nur bald hinweg trossen.

VENUS.

Nit aller liebster portner mein

Nim hin / bring dem herren dein /

Brieff und sigel habent wir gůt

Darwider keins wegs dein herr thůt /

Er würt uns einlassen zů stund

Oder uns verschlick der hellisch grund.

PETRUS.

Ir hond versetzt ein grosses pfand

Gib her mir den brieff bald zů hand.[108]

PREÜTGAM.

Petre wie komst so gäh / wie ist im?

PETRUS.

Herr nim hin den brieff und liß in.

PREÜTGAM.

Sihe der grossen abentheür

Diser brieff gehört in das feür.

PETRUS.

Wie in ein feür / das wer ein plag?

PREÜTGAM.

Petre es ist wie ich dir sag /

Es ist ein brieff für die blinden

Dann keyn bůchstab steht darinnen.

PETRUS.

Wie / ist keyn bůchstab darinnen?

PREÜTGAM.

Lůg kanstu etwas finden darinnen.

PETRUS.

Hilff Gott hilff ewiger Got

Wie ist das so ein grosser spot /

Wie ist diß krämer so gotloß

Das er treibt die schalckheit so groß /

Zůvor mit dir sein beschisserey275

Es ist gwißlich vor im niemants frey /276[109]

Ist nůn der schalck so verrůcht

Hey das er sey ewig verflůcht.

PREÜTGAM.

Petre sie hond all ir tagen

Keyn fürsorg ye wöllen tragen /277

Sie hand mit dem teüffel geleycht

Der hat auch zů letst sie gespeycht /278

Das soltu inen eben sagen vor

Heyß die trumpel gehn von dem thor.279

PETRUS.

Venus mit deiner spilschafft all

Mercken uff was ich eüch erkal /

Der krämer hat eüch gefatzt280

Erlogen ist seins hertzen schatz /

Mit dem brieff kompt ir zů schanden281

Drumb machent eüch nur bald von dannen.282

VENUS.

Nit portner lieber gůter fründ mein

Thů das best laß uns auch hinein

Sonst trüg unser hertz grosse pein /

Es ist weit und breit erschollen

Der breütgam hab dir befolhen283

Für ander geben vollen gwalt

Inzůlassen wer dir gefalt.[110]

PETRUS.

Ja / doch das ich keynen ynließ

Darab der preütgam het verdrieß /

Weither streckt sich gar nit mein gwalt

Eüwer wesen im gar nit gfalt /

Ir sind alzeit gewesen geyl

Eüwer leib tragen feyl /

In weltlichem lust eüch uff gemutzt

Aber der seelen heyl nit gebutzt /

Die seel bliben in wüstem stanck

Got umb sein güt nit gsagt danck /

Ir hond vor tantz und pflantz nit ghort

Was eüch gelert hat gottes wort /

Die spons hat eüch nie gefallen

Jetz wolten ir zů ir fallen /

Das thůt aber nur eüwer gschleck284

Darumb trollen eüch nur bald hinweg /

Dis sei mein antwort / nur bald von der port285

VENUS.

Ach ich bit dich / thů so übel nicht.

PETRUS.

Ich sag eüch glat / macht eüch von stat /

Hörn ir nit / es hilfft keyn bit.

Solt eüch drossen / die thür ist bschlossen.

JUNGKFRAW SCHÖNE.

O mort / was sih ich dort /286

Venus wend dich umb / und kurtzumb.[111]

VENUS.

O mort und immer mort

Wohin / an welches ort /287

Wöllen wir fliehen auß

O des bösen strauß /288

Den wir hie müssen

Die sünd zů büssen /

O des teüffels gwalt

Der grewlichen gestalt.

TEÜFFEL.

Wie? jungkfraw Venus

So schön überauß /

Warumb schreistu mort /

Du bist doch mein hort /

Gsin an allen ort /

Mir trewlich gehorcht289

Keck / on alle forcht /

Vil ins netz gefelt

Wie ichs hab gewölt /

Gib ich dir zů lon

Die helsche cron /

In meinem königreich

Würt nit sein deins gleich /

Tummel dich hierumb

Wie stelst dich so krumb /

Das dich der ritt schit

Kenst du mich noch nit /

Must mit mir an tantz

In hellischen glantz /[112]

VENUS.

O der mortlichen fart290

Das ich ye geboren ward /291

Verflůcht sey die stund

Da Got hat vergundt /

Mir das leben mein /292

Solch marter und pein /

Bringt die můtter mein /

Hat die růt gespart293

Bis mich die hoffart /

Dahin hat gebracht294

Alle zucht veracht /

Hat mich uff gepflantzt

Tag und nacht zům tantz /

Ließ mir allen geyl

Als ich were feyl /

O het ich gehört

Und mich daran kert

Was mich het gelert /

Got mit seinem wort

Lid ich nit solch mort /295

O hilff mir auß not

Du mechtiger Got.

DER ERST TEÜFFEL.

Was klapperest von Got

Du helliche krot /

Mein sponß můstu sein

Tummel dich harein /[113]

Thůst mir gefallen

Ob andern allen.

JUNGKFRAW SPRITZ.

O mort das Son und Mon296

Verflůcht müssent ston /297

DER ANDER TEÜFFEL.

Was plörst jungkfraw spritz

Das der hellisch plitz /

Dich ewig verbren

Gar wol ich dich erken.

TRUMPEL.

Das Got alle sehend

Die mich verfürt hend /

O des grossen leyds /

Wie bin ich verreytzt.

DER DRIT TEÜFFEL.

Har har du trumpel

In das hellisch krumpel /

Du bist gsin gar geyl

Und mir gwesen feyl /

Würt anders nit drauß

Můst mit mir an strauß.

PFLANTZERIN.

Verflůcht sind / die mich so lind /298

Ufferzogen zů einem kind /299

Dem teüffel zů seinem gsind.[114]

DER VIERD TEÜFFEL.

Sihe jungkfraw pflantz

So stets mit deinem schwantz /

Hab keinen verdruß

Gib mir einen kuß /

Spring mit mir den ring

Biß ins teüffels kling.

SCHÖNE.

Himel und erd sind verflůcht300

Das ich binn gsin so verrůcht /301

Verflůcht sind můter brüst

Das ich nit ward ain warer christ.

DER FÜNFFT TEÜFFEL.

Wolhar jungkfraw schone

Ich gib dir ein bone /

Hast dich meins diensts beflissen

Bey mir můstu sitzen /

In meinem reich perfort /

Bist mir ein rechter hort /

In der hellischen port.

Gůter gsel hierum /

Harfür und kurtzum /

Und schlah umb die trum /

Hürne stich ins horn

Wir hond außerkorn /

Bin wildpret erjagt

Von hertz es uns schmackt /

Kirchwey zů halten

Teüffel müß walten /[115]

In unser capel

Das erkling die schel /

Nun reissent hin /

Da würt keyn ander gwin /

Nur in die hellische pin.


Uff solichs sollent die Teüffel ynherauschen mit einer ketten / und sie da mit umbgeben / und hinreissen / und inen vor gehn der mit dem horn und böcken / und ein kübel oder becken haben für ein böck. Und hieruff der letst Herolt das spil mit seinem spruch enden.


Quelle:
Alexander Seitz: Sämtliche Schriften. Band 3, Berlin 1969, S. 13-116.
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